Förderung des Hörverstehens mit der Lernlupe
Förderung des Hörverstehens mit der Lernlupe
Das Lernfördersystem Lernlupe wird vom Kanton St. Gallen für den Zyklus 2 empfohlen und ab Schuljahr 2023/24 vollständig finanziert. Anhand eines Orientierungstests in den Fachbereichen Mathematik und Deutsch werden für die Schülerinnen und Schüler Aufgabensets zusammengestellt, mit welchen anschliessend individuell geübt wird. Es scheint somit ein geeignetes Tool zu sein, um adaptives Lernen im Unterricht zu ermöglichen. In drei Mittelstufenklassen haben wir die Lernlupe im Teilbereich Deutsch “Hören” auf Herz und Nieren geprüft.
Das Tool
„Lernlupe ist eine Online-Plattform für die individuelle Förderung in schulischen Kernkompetenzen.
Auf der Grundlage des Lehrplans 21 stehen für Deutsch und Mathematik verschiedene Tools zur Verfügung, die in ausgewählten Kompetenzbereichen den Lehr- und Lernprozess im 2. Zyklus dokumentieren.
Orientierungstests zeigen den individuellen Lernfortschritt innerhalb eines Schuljahres an. Mit dem Aufgabenpool können einesteils Aufgabensets durch die Lehrperson zusammengestellt werden, andernteils gruppiert das System automatisch individuelle Übungen auf Grund der Orientierungstestergebnisse.
Jährlich durchgeführte Standortbestimmungen erlauben den sozialen Vergleich innerhalb der Jahrgangsstufe und machen den individuellen Lernfortschritt innerhalb des 2. Zyklus sichtbar.“ (Quelle: www.lernlupe.ch)
Das Tool
„Lernlupe ist eine Online-Plattform für die individuelle Förderung in schulischen Kernkompetenzen.
Auf der Grundlage des Lehrplans 21 stehen für Deutsch und Mathematik verschiedene Tools zur Verfügung, die in ausgewählten Kompetenzbereichen den Lehr- und Lernprozess im 2. Zyklus dokumentieren.
Orientierungstests zeigen den individuellen Lernfortschritt innerhalb eines Schuljahres an. Mit dem Aufgabenpool können einesteils Aufgabensets durch die Lehrperson zusammengestellt werden, andernteils gruppiert das System automatisch individuelle Übungen auf Grund der Orientierungstest-Ergebnisse.
Jährlich durchgeführte Standortbestimmungen erlauben den sozialen Vergleich innerhalb der Jahrgangsstufe und machen den individuellen Lernfortschritt innerhalb des 2. Zyklus sichtbar.“ (Quelle: www.lernlupe.ch)
Umsetzung
Orientierungstest als Vergleichswert
Zu Beginn unserer Arbeitsphase starteten wir mit einem Orientierungstest mit der ganzen Klasse. Hierbei ist es wichtig zu wissen, dass die Tests individuell lange dauern, da das System die Aufgaben und deren Schwierigkeitsgrad laufend an das jeweilige Kind anpasst. Es ist allerdings kein Problem, einen Test zu unterbrechen und zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufzunehmen. Dank dem Orientierungstest haben wir als ersten Anhaltspunkt das Kompetenzniveau von jedem Lernenden in unserer Klasse erhalten. Darauf baut nun das System (oder wahlweise die Lehrperson) die individuelle Förderung auf.
Individuelles Üben
Pro Kompetenzbereich kann nun während maximal 5 Runden individuell geübt werden. Das System hat für jedes Kind unserer Klassen ein passendes Aufgabenset zusammengestellt, damit es seine jeweiligen Kompetenzen vertiefen und erweitern kann. Eine Aufgabenrunde kann aus maximal 25 Fragen bestehen, je nachdem wie intensiv die Kinder üben sollen und wie viel (Unterrichts-) Zeit man investieren möchte. Nach einer kurzen Anleitung können die Übungsaufgaben auch zu Hause gelöst werden. Wir haben uns für 3 Runden mit je 10 bis 15 Aufgaben entschieden. Da wir die Adaptivität von Lernlupe testen wollten, liessen wir auf die Übungsaufgaben durch das System erstellen, eine individuelle Anpassung durch die Lehrperson wäre aber möglich.
Abschluss durch Prüfen und 2. Orientierungstest
Von der oben genannten Option Gebrauch gemacht haben wir beim abschliessenden Prüfungs-Aufgabenset. Unser Ziel war es, einen absolut vergleichbaren Wert für die ganze Klasse zu erhalten. Zudem wollten wir die Funktion des Anpassens der Aufgaben selbst ausprobieren, sie erwies sich als recht unkompliziert und selbsterklärend. Die 12 Aufgaben, die wir ausgesucht hatten, verteilten sich wie folgt auf die fünf Niveaus: zwei Fragen aus Niveau 2, jeweils vier Fragen aus Niveau 3 und 4, und nochmals zwei Fragen aus Niveau 5. Dabei achteten wir darauf, dass möglichst unterschiedliche Aufgabentypen enthalten waren. Beispiele dafür sind “Hörerwartung aufbauen”, “Informationen verstehen” oder “Kernaussagen verstehen”. Das System wertete anschliessend jede Frage nach “Richtig” oder “Falsch” aus, was uns jedoch etwas zu wenig genau war. Wenn in einer Antwort lediglich ein Wort von mehreren falsch war oder nur ein Kreuz falsch gesetzt war, alle anderen aber richtig, vergaben wir noch halbe Punkte und erstellten so unsere eigene Punkteliste. Zwischen 6.5 und 12 Punkten war alles dabei.
Als letzten Teil unserer Testphase haben die Kinder einen weiteren Orientierungstest im Bereich “Hören & Verstehen” absolviert. Fast alle Kinder haben nach dieser intensiven Übungszeit eine höhere Punktzahl oder gar das nächste Kompetenzniveau erreicht.
Fazit
Bei der Arbeit mit der Lernlupe haben wir etliche Vorteile entdeckt, sind aber auch auf einige Grenzen gestossen.
Folgend eine kleine Zusammenstellung:
Pro:
Lernlupe bietet ein umfassendes und vielseitiges Set an Höraufgaben an.
Die Aufgaben sind voneinander losgelöst und in wenigen Minuten zu lösen.
Die Kinder können selbstständig auf ihrem Lernniveau und in ihrem Tempo arbeiten.
Nach jedem Orientierungstest stellt Lernlupe ein neues, angepasstes Aufgabenset für das jeweilige Kind zusammen.
Die Kinder können ihre individuelle Lernentwicklung einsehen und verfolgen.
Kontra:
Einige Aufgaben sind uneindeutig formuliert und lassen Spielraum für verschiedene Interpretationen offen, welche jedoch im Lösungsspiegel nicht berücksichtigt werden.
Bei Höraufgaben mit Multiple Choice müssen alle Aufgaben richtig gelöst werden, damit die Aufgabe als richtig akzeptiert wird.
Abschlussworte
Uns erscheint das Arbeiten mit der Lernlupe sinnvoll, um das Thema “Hörverständnis” vielseitig, reizvoll und adaptiv zu gestalten. Die Kinder haben im Generellen gerne mit der Lernlupe gearbeitet und dabei auch erkennbare persönliche Fortschritte erzielt. Wir haben gute Erfahrungen damit gemacht, das Thema “Hörverständnis” als etwa 4-wöchiges Deutschthema durchzuführen. Das zusätzliche Thematisieren verschiedener Strategien zur Bewältigung von Höraufgaben erscheint uns sehr empfehlenswert, damit die Kinder möglichst viel von der Arbeit mit der Lernlupe profitieren können.
Karin Christen, Debora Schindler und Joanna Zgraggen
Entwicklerinnen
Mittelstufenlehrerinnen
karin.gschwend@schule-wittenbach.ch
Rückmeldungen