Makey Makey und Scratch im Maker Lernen

Makey Makey und Scratch im Maker Lernen

In Vilters-Wangs hat Sandro Zollino im Maker-Lernen mit Makey Makey gearbeitet. Die Schüler:innen lernten, Probleme eigenständig zu lösen: Von der Frage der Materialbeschaffung bis hin zu Herausforderungen im Programmieren mit Scratch. Nach diesem Projekt sind sie in die Primarklasse von Helene Wyrsch und haben mit ihrem neuen Expert:innenwissen die Lernenden ins Thema eingeführt.

Nach der Einführung sind eigene Umsetzungsideen gefragt

In einem ersten Schritt haben wir zu zweit meine Klasse, eine dritte OS, mit einem angeleiteten Projekt an das Thema MaKey MaKey herangeführt. Ziel war, mit dem MaKey MaKey SuperMario bewegen zu können, also einen Controller zu bauen. Das MaKey MaKey Board ist eine kleine Platine, mit dem sich leitfähige Objekte in Computertasten umwandeln lassen. Innert weniger Minuten können damit auf Berührungen reagierende Installationen hergestellt werden wie Musikinstrumente, Computerspiele usw. Für das SuperMario-Projekt haben wir zwei Lektionen benötigt.


Nun war allen klar, wie das MaKey MaKey Bord funktioniert, die Lernenden waren bereit für den nächsten Schritt: Ihr eigenes Projekt. Auftrag war, das Spiel «Der Heisse Draht» herzustellen, das mit einem Makey Makey gesteuert wird. Dabei setzen sie ihre eigenen Ideen und Vorstellungen um.

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In der Einführung zum Projekt haben die Lernenden eine Controller für Super Mario gebaut und programmiert.

In der Einführung zum Projekt haben die Lernenden eine Controller für Super Mario gebaut und programmiert.

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(Fast) jeder Stein hat eine Bedeutung, die in der Erklärung im Plenum erläutert wird.

Der Prozess rückt in den Vordergrund

In 2er-Gruppen machten sich die Lernenden an die Arbeit. Als erstes mussten sie sich überlegen, welches Material sie benötigten. Was nicht in der Schule vorhanden war, haben die Lernenden selbst besorgt. Danach ging es an die Programmierung des Spiels mit Scratch. Den Ton, das Piepsen bei Berührung des Drahts, haben alle Gruppen programmieren könne. Bei der Umsetzung des Zeitfaktors jedoch wurde die Programmierung anspruchsvoll, da war Unterstützung gefragt.


Jede Gruppe hatte zuletzt ein Produkt vorzuweisen. Nicht alle Produkte waren jedoch gleich und gleich weit ausgereift. Wie damit umgehen, ist ein Thema, das wir im Entwickler:innen-Team immer wieder diskutiert haben. Beim Making rückt der Prozess stark in den Vordergrund, es zählt nicht nur das Endprodukt! Die Schüler:innen lernten, Probleme eigenständig zu lösen und ihr Spiel zu erweitern, eben zum Beispiel durch das Hinzufügen von Zeitmessungen. Was haben die Lernenden gelernt und wie sind sie mit den Herausforderungen umgegangen im Team ist also ebenso wichtig wie der Prototyp, der dabei entsteht. Deshalb haben wir auch die verschiedenen Entwicklungsschritte des «Heissen Drahts» filmisch dokumentiert.

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Das Spiel wird mit Scratch programmiert.

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Das Programmieren des Zeitfaktors war sehr anspruchsvoll.

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Die Resultate

«Es war schön zu sehen, wie sich ein kollaborativer Prozess in der Klasse etablierte»

Auch wenn nicht bei jedem «Heissen Draht»” die Zeituhr funktionierte, war das Projekt ein Erfolg: Diese Art des Unterrichts hat die Lernenden sehr angesprochen, sie haben sich rasch eingearbeitet und sich gegenseitig unterstützt. Sie fragen seither immer wieder nach MakeyMakey, die Lernenden und auch ich haben es sehr geschätzt, mit wie wenig Aufwand und Material man in doch relativ kurzer Zeit ein so grossartiges Produkt bauen kann.


Neben dem Fakt, dass es ganz unterschiedliche Endprodukte gab, war für mich neu, ein Projekt mit den Lernenden durchzuführen, bei dem auch ich nicht 100% sattelfest war. Die Lernenden haben sich aber rasch gegenseitig unterstützt und es war schön zu sehen, wie sich ein kollaborativer Prozess in der Klasse etablierte. Dieser war auch nötig, da es doch anspruchsvoll war – nach der Einführung mit der SuperMario-Steuerung war ich allein mit den 10 Gruppen im Projekt «Heisser Draht» unterwegs. (Sandro Zollino)

Lernende der 3. OS unterstützen

Auch ich bin – ähnlich wie Sandro – zuerst mit einem Einführungsprojekt mit MaKey MaKey gestartet. Im Unterschied zu Sandro nicht mit einer Lehrperson zur Unterstützung, sondern mit Lernenden aus seiner 3. OS!


Meine Lernenden (Primar) sind noch nicht so vertraut im Umgang mit dem Computer, die Oberstufenschüler:innen haben die jüngeren Schüler:innen aber sehr kompetent angeleitet und unterstützt. Wir haben mit einer Banane Töne produziert, eine Gitarre hergestellt und natürlich auch eine Steuerung für Super Mario gebaut.


Danach haben auch wir uns an ein eigenes Projekt gewagt: Mir war wichtig, dass die Kinder nicht nur ein Projekt nachbauen, sondern auch selber ins «Making» kommen – von der Idee, über die Umsetzung hin zu einem Endprodukt. Ich habe lange überlegt, was das sein könnte, in welche Richtung ich gehen möchte. Dann kam mir die Idee, die Kinder könnten eine Geschichte schreiben und diese dann vertonen.

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So funktioniert Makey Makey: Die Einführung

Mit Bananen wird Musik gemacht – dafür sollen alle Früchte in Reih’ und Glied stehen.

Die Papp-Gitarre wird ans Makey angeschlossen.

Abschluss mit einem Elternanlass

Die Idee ist super angekommen. Die Kinder haben Geschichten geschrieben und gestalteten dazu ein Standbild. Dieses Standbild wurde mit Makey Makey verbunden, sodass bei Berührung die gewünschten Töne abgespielt wurden. Abschliessend präsentierten sie ihre Geschichte in anderen Schulklassen. Die Kinder haben wahnsinnig gerne und lange nach passenden Tönen gesucht – es war eine Freude, ihnen zuzuschauen und sie dabei zu begleiten.

Herausforderungen

Die Kinder brauchten viel Unterstützung beim Erfinden ihrer Geschichten, schwierig für sie war es «einen roten Faden» zu verfolgen und ihn einzuhalten.

Beim MakeyMakey war das Herausforderndste das Anmelden und Speichern (Code richtig eingeben, korrekt abmelden). Dies brauchte nach der klaren Einführung ständige Wiederholung, da die Kinder nach einer gewissen Zeitspanne den Ablauf nicht mehr richtig eingehalten haben.

Der Höhepunkt des Projekts war der Abschluss mit einem Elternanlass. An diesem Abend hatten die Eltern die Gelegenheit, die Geschichte ihres Kindes und noch drei weitere anzuhören. Dazu habe ich sehr positive Rückmeldungen erhalten. (Helene Wyrsch)

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Stolz präsentierten die Lernenden ihre Werke in

anderen Klassen und am Elternabend,

Im Making ist die Zusammenarbeit ein wichtiger Punkt.

Inputs der Redaktion

Beiliegend Links zu MakeyMakey, Robotern und Mikrocontrollern, Scratch und zum Making Navigator

Helene Wyrsch | Sandro Zollino

Entwickler:innen

Primarlehrerin und Oberstufen-Lehrer

helene.wyrsch@schuleviwa.ch | sandro.zollino@schuleviwa.ch

Rückmeldungen