
Mein eigenes Spiel
Mein eigenes Spiel
Wie entsteht ein Spiel von Grund auf – ohne Anleitung, aber mit unbegrenzten Möglichkeiten? 14 Jugendliche der 3. Oberstufe haben im Wahlfach „Makerspace“ genau das ausprobiert. Mit Werkzeug, Fantasie und Durchhaltevermögen entwickelten sie in sechs Wochen einzigartige Spielideen – von Ritterduellen mit Ballonen bis zu selbst programmierten Scratch-Games. Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie offene Aufgabenstellungen individuelle Potenziale freisetzen – und wo die Herausforderungen liegen.
Setting / Problem / Didaktik
14 Schüler aus der 3. Oberstufe (Sek. und Real) im Wahlfach «Makerspace» hatten während 2 Wochenlektionen über ca. 6 Wochen den folgenden Auftrag: Erfinde ein Spiel. Es muss interessant sein und den oder die Spielende:n für 5 Minuten beschäftigen. Verwende Material und Technik aus dem Makerspace. Zusätzlich ist die Verwendung von Material und Maschinen der BG- und TecG-Räumlichkeiten erlaubt.
Die Aufgabenstellung ist problemorientiert. Wie das Ziel erreicht wird, ist zu Beginn unbekannt und unklar. Eine Strategie muss entwickelt werden. Etwas Neues wird geschaffen. Das Setting ist offen (open-ended). Material und Technik sind beliebig. Sowohl mechanisch, wie auch digital ist erwünscht. Die Schüler:innen lernen am Produkt. Durch die offene Problemstellung ist der Auftrag selbstdifferenzierend.
Eindrücke aus dem Unterricht
Die Motivation während des Projekts war bei den Lernenden unterschiedlich. Teilweise konnten Jugendliche sich in Details ihrer Schöpfung vertiefen und dabei mit den Kollegen über Ideen und Umsetzung austauschen. Andere Jugendliche mussten immer wieder ermutigt werden, sich nicht zu schnell mit den ersten Ergebnissen zufrieden zu geben oder überhaupt dran zu bleiben und nicht frühzeitig aufzugeben. Eine Herausforderung war es auch, dass Jugendliche für ihre Ideen z.T. auf die Infrastruktur und das Material der BG- und TechG-Räume angewiesen waren. Da ich mich in der Aufsicht nicht aufteilen konnte, war ich auf das Verständnis der Fachlehrpersonen angewiesen, die unkompliziert toleriert haben, dass Schüler der Makerspace-Gruppe in ihren Räumen für sich gearbeitet haben.
Ergebnisse / Reflexion
Beeindruckend war die Vielfältigkeit der Arbeiten, die die Schüler:innen in der gegebenen Zeit geschaffen haben. Während ein Schüler mit Holz und Ballonen eine Art Ritterkampf-Spiel erfunden hat, wurde an anderer Stelle ein Kartenspiel mit selbst erfundenen Charakteren und Regeln erschaffen. Auch waren Anlehnungen an anderen Gesellschaftsspielen dabei, sowie mehrere Varianten von Geschicklichkeitsspielen. Für die fremdsprachigen Schüler war eine Kombination von ChatGPT für die Schaffung der Logik eines Scatch-Spiels der Weg, der es ihnen möglich gemacht hat, ihrem Game mit eigenen Ideen und Anpassungen eine persönliche Note zu versetzen.
Die Vielseitigkeit der Ideen und Umsetzungen dieser war positiv überraschend. Besonders erfreulich war die Begeisterung mehrerer Schüler, die ihre Arbeit mit Durchhaltewille und Zielstrebigkeit verfolgt haben. Im Rückblick würde ich mir bei der Aufgabenstellung einige Qualitätskriterien überlegen, die erfüllt sein müssen, um während der Arbeit vereinzelt darauf verweisen zu können.
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David Rogg
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