Joscha Falck thematisiert in seinem Artikel «Expansives und defensives Lernen in Zeiten von KI» den zunehmenden Einsatz von KI-Tools durch Schülerinnen, oft mit dem Ziel, schulische Anforderungen möglichst bequem zu erfüllen – ein Verhalten, das der Autor als «AI Convenience bezeichnet. Diese Haltung führt laut Beobachtungen und Studien zur Oberflächlichkeit im Lernen, da KI genutzt wird, um Anstrengung zu vermeiden, anstatt eigenes Denken zu fördern.
Im Gegensatz dazu steht das Konzept «AI Leadership», das den reflektierten, strategischen und kompetenzfördernden Einsatz von KI beschreibt. Der Artikel verknüpft diese beiden Ansätze mit Holzkamps Unterscheidung zwischen expansivem (selbstbestimmtem) und defensivem (vermeidendem) Lernen.
Studien belegen, dass häufiges Cognitive Offloading durch KI den Aufbau von Gedächtnisspuren und kritischem Denken schwächen kann. Um diesen Risiken zu begegnen, schlägt der Autor reflexive Unterrichtsformate und Aufgabenstellungen vor, die zum Denken anregen und gezielte KI-Nutzung einfordern. Besonders wichtig sei, dass Schülerinnen lernen, ihre Lernmotive zu reflektieren und KI sinnvoll als Lernhilfe einzusetzen.
Joscha Falck plädiert für eine neue Lernkultur, die individuelle Lernwege, Selbstorganisation und Sinnorientierung fördert. Dies erfordere nicht nur neue didaktische Konzepte, sondern auch strukturelle Veränderungen in Schule und Unterricht. Letztlich liegt die Chance in einer bewussten, lernförderlichen Integration von KI, bei der echtes Verstehen und Kompetenzentwicklung im Mittelpunkt stehen.
Blogbeitrag Joscha Falck
- Expansives und defensives Lernen in Zeiten von KI (Blogbeitrag Joscha Falck)