Fahrzeugbau im TTG – Rollen, Tüfteln, Staunen
Fahrzeugbau im TTG – Rollen, Tüfteln, Staunen
Wie weit fährt mein selbstgebautes Fahrzeug? In einer offenen TTG-Aufgabe konstruieren Schülerinnen und Schüler eigene Modelle – und lernen dabei weit mehr als Technik. Warum der Weg manchmal wichtiger ist als das Ziel.
Runde Räder – Der unterschätzte Schlüsseleffekt
Der Einstieg ins Projekt war minimalistisch und motivierend: „Baue ein Auto, das möglichst weit rollen kann.“ Mehr Vorgaben gab es kaum – mit einer Ausnahme: Die Räder wurden gemeinsam in der Schule gefertigt. Dafür kam eine selbstgebaute Kreisschleif-Lehre zum Einsatz. Dank dieser konnten die Lernenden präzise runde Holzräder herstellen – ein zentrales Element für die spätere Fahrqualität.
Vom Werkstück zur Teststrecke
Der Rolltest erfolgte auf einer leicht geneigten Holzrampe. Ziel war es, dass die Fahrzeuge möglichst weit – und geradeaus – rollten. Die Schülerinnen und Schüler experimentierten mit Form, Achsenposition und Gewicht. Die Freude war gross, wenn ein Auto weiter fuhr als erwartet. Die Resultate wurden mithilfe eines einfachen Beurteilungsrasters sichtbar gemacht – beurteilt wurden nicht nur Funktion, sondern auch Gestaltung, Stabilität und selbstständiges Arbeiten.
Mehr als nur das Resultat zählt
Die Lehrperson legte bewusst Wert auf mehr als nur das funktionierende Endprodukt. Auch der individuelle Arbeitsprozess floss in die Beurteilung ein: Einige Kinder brauchten viel Zeit für Grundelemente wie Achsenmontage, andere gestalteten detailverliebt oder bauten zusätzliche Elemente ein.
Diese Form des offenen, erfahrungsorientierten Lernens bietet wichtige pädagogische Vorteile:
- Lernende arbeiten in ihrem eigenen Tempo und setzen eigene Schwerpunkte
- Der Gestaltungsprozess wird ebenso gewertet wie die Funktion
- Fehler und Umwege werden als Lernchancen verstanden
- Es entstehen sehr unterschiedliche, aber gleichwertige Lösungen Besonders erfreulich: Alle Lernenden haben ein fahrbares Fahrzeug fertiggestellt. Die Offenheit der Aufgabe wurde also nicht zur Hürde, sondern zur Chance für individuelle Zielerreichung – ein starkes Argument für prozessorientierte TTG-Projekte.
Link zum Auftrag
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Matthias Imhof
Lokale Koordinationsperson
Ressortleiter Medien und Informatik, Fachlehrperson Medien und Informatik









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