Der Angriff von CardGPT – Wenn Karton zur Waffe wird
Der Angriff von CardGPT – Wenn Karton zur Waffe wird
Eine recycelte KI will alles Unlogische von der Welt tilgen. Nur mit Karton, Schrauben und einer gehörigen Portion Unlogik können sich zwei Teams behaupten – Making als kreativer Widerstand gegen algorithmische Effizienz. Ein Transferanlass zum Thema Making mit saragnserland.education
CardGPT erwacht – Wie eine KI das Menschliche nicht mehr versteht1
Es war einmal ein Karton. Vergessen, verbeult, voller Bastelreste. Doch ein Algorithmus im Recyclingzentrum erweckte ihn zum Leben: CardGPT, die erste KI aus Altpapier. Sie beobachtete die Menschen – und verstand sie nicht. Farben ohne Funktion, Geräte ohne Zweck, Chaos mit System? Unlogisch! CardGPT beschloss: Alles Unlogische muss eliminiert werden. Nur wer ihre Logik überlistet, darf bestehen.
Die Challenge – Menschlichkeit statt Maschinenlogik
Im Rahmen eines Arbeitsgruppentreffens der pädagogischen ICT-Supporter von sarganserland.education wurde die folgende Kurz-Challenge als Einstieg durchgeführt:
Auftrag:
Baut ein analoges Gerät, das für eine KI keinen Sinn ergibt – für Menschen aber umso mehr.
Vorgaben:
- mindestens ein bewegliches Element
- absurde, emotionale oder sinnfreie Funktion
- ein Name & ein Pitchsatz (z. B. „Dieses Gerät verhindert, dass die KI Witz versteht.“)
- a nalog-only: kein Code, kein Strom – nur Hirn & Hand
Ziel:
Verwirrung durch Kreativität.
In nur 15 Minuten entstanden zwei Prototypen:
- „Angry Human“ – eine Kartonfigur, die durch gezieltes Winken oder Nicht-Winken absichtlich missverständlich agiert.
- „E-Moti“ – ein Spiegel-Spiel mit Emotionen: oben sichtbar, unten gespiegelt. Entwickelt, um CardGPT mit emotionaler Dissonanz zu überfordern.
Beide Geräte bestanden den Test – sie verwirrten CardGPT nachhaltig.
Transfer: Warum Making mehr als Basteln ist
Making ist keine Freizeitbeschäftigung für kreative Köpfe – sondern ein Bildungsprinzip. Wer Making nicht nur erklärt, sondern erlebt, versteht:Lernen kann spielerisch, offen, kollaborativ und tiefgründig zugleich sein.
Diese Challenge zeigt exemplarisch:
- Technik und Kreativität schliessen sich nicht aus – im Gegenteil.
- Reflexion über KI, Menschlichkeit und Sinn wird durch Handeln verstärkt.
- Fehlertoleranz, Selbstwirksamkeit und Teamwork werden aktiv erfahrbar.
- Unlogik wird zur pädagogischen Provokation: Was ist sinnvoll? Wer entscheidet das?
- Making schafft Erfahrungsräume, die klassische Schulsettings oft nicht bieten. Und genau deshalb lohnt es sich, darüber zu reden – und es selbst zu erleben.
Abschluss: Und wie fühlte sich das an?
Nach exakt 15 Minuten (und drei Minuten Zeitverlängerung) stoppte der Timer. Die Werkzeuge wurden weggelegt, der Blick wanderte über CD-Räder, Play-Doh-Frisuren und Kartonarme.
Die zwei Prototypen – „Angry Human“ und „E-Moti“ – überzeugten. Beide besiegten CardGPT auf kreative Weise und wurden mit einer personalisierten Holzplakette ausgezeichnet: „CardGPT Besieger:in“ – mit Namen und Datum graviert.
Die Rückmeldungen aus der Gruppe waren eindeutig: «Das war unterhaltsam, kreativ und ein richtig guter Input.» Die Reflexion war bewusst kurz gehalten. Dennoch zeigte sich: Die Challenge regte zum Denken an. Sie durchbrach Rollenbilder. Sie öffnete einen Raum für neue Perspektiven auf Lernen und Technik. Nach der Challenge wurde wie geplant weitergearbeitet – an Strategie, Tools und konkreten Fragen. Aber: Die Kartonmomente blieben hängen – der Transferanlass war geglückt.
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Matthias Imhof
Lokale Koordinationsperson
Ressortleiter Medien und Informatik, Fachlehrperson Medien und Informatik












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