01.01.2025
#zITBOx

Git und Markdown sind zwei wichtige Tools in der Informatik, die oft zusammen verwendet werden, um Softwareprojekte effizient zu verwalten und zu dokumentieren. Über diese beiden Hilfsmittel haben die Schüler der Informatikmittelschule mit Berufsmaturität (IMS-T) einen ganztägigen Workshop für die Informatik-Lernenden im ersten Ausbildungsjahr organisiert und durchgeführt. Die Lernmethode «Peer to Peer Learning» in Reinkultur.

Am schlimmsten sei die Nervosität am Abend vor dem Workshop gewesen, sagt Laurin. Kaum war der Unterricht in der Aula vor gut 70 Informatik-Lernenden angelaufen, verflog die Anspannung. Laurin und seine Mitschüler der IMS-T gaben wertvolle Inputs und führten gekonnt sowie gut vorbereitet durch den Tag. «Wir haben im Vorfeld sehr viel Zeit investiert. Die Planung dauerte mehrere Wochen», sagt Ivano. Das ausgearbeitete Auftragsdossier zum Versionskontrollsystem Git und der Markup-Sprache Markdown zeugt davon.
Ivano und Laurin sind sich einig, dass der Inhalt des Workshops für den Alltag der Informatiker/-innen sehr nützlich ist. Laurin erklärt: «Git wird in sehr vielen Ausbildungsbetrieben angewendet.»

Klar definierter Auftrag
Die Schülerinnen und Schüler der IMS-T setzten sich zunächst während ihren eigenen Lektionen bei den Lehrpersonen Ueli Niederer und Pascal Schönholzer mit der Thematik auseinander. Dadurch, dass sie den Workshop selbst aufgegleist und den Inhalt an junge Erwachsene im selben Altersspektrum weitergegeben haben, lernen sie praxisnah und nachhaltig.
Ein weiterer Vorteil der Lernmethode «Peer to Peer Learning» ist, dass sie die effektive Zusammenarbeit fördert. Ausserdem schlüpfte die IMS-T selbst in die Rolle der Lehrperson und bestand zum Beispiel darauf, dass alle Workshop-Teilnehmenden den Vorbereitungsauftrag erledigen. Wer ihn schon im Vorfeld eingereicht hatte, durfte als Belohnung zwanzig Minuten später zum Workshop erscheinen.
Der erste Auftrag widmete sich der Markup-Sprache Markdown, um Texte einfach zu formatieren. Die Lernenden erfuhren, dass Markdown besonders beliebt ist für Dokumentationen und Readme-Dateien in Softwareprojekten. Für sie galt es als Übung, eine Biografie über sich zu schreiben. Die IMS-T gab klare Anforderungen mit auf den Weg:
- Mindestens ein Bild,
- Übertitel als Header,
- Untertitel als Header,
- Lebenslauf als unordered List,
- eine Aussage als Blockquote.
Die Lernenden erhielten auch ein Cheat Sheet ausgehändigt, das bei der Syntax von Markdown hilft. Im weiteren Verlauf des Workshops wurde die Biografie auf einen Git Repository hochgeladen.
Das «Minecraft»-Beispiel
Die Informatikmittelschüler drehten ihre Runden und standen für Fragen zur Verfügung. Wer auf eine weiterführende Erklärung angewiesen war, erhielt Beispiele, die aus dem Leben junger Erwachsener gegriffen waren. Ein Beispiel:
Der Hauptzweck eines Pull-Requests ist es, abgeschlossene Teilarbeiten an einem grossen Teamprojekt wie dem Videospiel Minecraft anzuknüpfen. Die «Minecraft»-Entwickler haben die Hauptversion, die das Spiel in der alten Version beinhaltet, und ein Update mit neuen Features. In ihrem Auftragsdossier schreibt die IMS-T dazu: «Wenn die Developer diese zwei Versionen zusammenführen wollen, können Sie ein Pull-Request machen und Mitarbeiter um eine Überprüfung bitten. Anschliessenden werden der Main und das New-Update zusammengeführt. So entsteht eine neue Version, zum Beispiel 1.21.5.x.» Ein Pull-Request ist demnach kein Befehl für Git selbst, sondern ein Tool für eine Kollaboration.
Wie solche Erklärungen und der gesamte Workshop-Tag ankamen, ermittelte die IMS-T mit einer abschliessend durchgeführten Umfrage. Deren Auswertung, wie auch die Reflektion der eigens gesammelten Erfahrungen, erfolgt im Unterricht und wird im Hinblick auf weitere Durchführungen und Projektarbeiten mit der Vorgehensweise «Retrospektive» analysiert.
