KI-Didaktik: Eine Planungsvorlage zur Aufgabenkultur im KI-Zeitalter

Der Beitrag stellt eine didaktische Planungsvorlage vor, die Lehrkräften helfen soll, Aufgaben für den Unterricht im Kontext von Künstlicher Intelligenz (KI) bewusst und reflektiert zu gestalten. Ausgangspunkt ist das zuvor entwickelte Orientierungsmodell der …

Der Beitrag stellt eine didaktische Planungsvorlage vor, die Lehrkräften helfen soll, Aufgaben für den Unterricht im Kontext von Künstlicher Intelligenz (KI) bewusst und reflektiert zu gestalten. Ausgangspunkt ist das zuvor entwickelte Orientierungsmodell der fünf Dimensionen des Lernens mit, durch, über, trotz und ohne KI, das hier weitergedacht und praxisbezogener gemacht wird. 

Zentrale Ideen

1. Von einem Orientierungsmodell zur konkreten Planung:
Die ursprünglichen fünf Dimensionen waren hilfreich, blieben aber zu grob für konkrete Aufgabenplanung. Deshalb wurde die Vorlage weiterentwickelt, um eine differenziertere didaktische Struktur zu bieten.

2. Vier Aufgabenkategorien als didaktischer Entscheidungsraum:
Statt einer starren Abfolge bietet die Vorlage vier Aufgabenkategorien, die sich aus den Dimensionen ableiten und je nach Lernzielen und Kontext kombiniert werden können: 

  • KI-thematisierende Aufgaben: KI steht im Mittelpunkt des Lernens (z. B. Funktionsweisen, Chancen und Risiken). Fokus auf Verstehen und Einordnen.
  • KI-integrierende Aufgaben: KI wird als Lernressource gezielt zur Bearbeitung fachlicher Aufgaben eingesetzt.
  • KI-reflektierende Aufgaben: Lernende hinterfragen KI-Ergebnisse, vergleichen Ergebnisse, betrachten Verzerrungen und reflektieren ihre eigenen Lernstrategien.
  • KI-limitierende Aufgaben: KI wird bewusst eingeschränkt, um Kompetenzen ohne technologische Unterstützung sichtbar zu machen.

Diese Kategorien sind nicht als feste Reihenfolge gedacht, sondern als didaktischer Orientierungsraum, der Entscheidungen erleichtert und den Blick von der Frage „darf ich KI nutzen?“ hin zur Frage „welche Art von Aufgabe passt zu meinem Ziel?“ verschiebt.

3. Planungsfragen zur Reflexion:
Die Vorlage regt Lehrkräfte zu gezielten Überlegungen an, etwa:

  • Welche fachlichen und überfachlichen Ziele verfolge ich?
  • Wo soll KI thematisiert, integriert, reflektiert oder begrenzt werden?
  • Wie hängen diese Entscheidungen mit Kompetenzen zusammen, die die Lernenden entwickeln sollen?

4. Kein Rezept, sondern ein Rahmen:
Die Planungsvorlage versteht sich bewusst nicht als Checkliste oder normatives Raster für „guten“ KI-Unterricht. Sie soll vielmehr Diskussion, Reflexion und Verständigung über Aufgaben im KI-Zeitalter fördern – z. B. im eigenen Unterricht, im Kollegium oder in Fortbildungen.

5. Lizenz und Nutzung:
Alle Materialien einschliesslich der Planungsvorlage stehen unter einer CC-Lizenz (Creative Commons) und dürfen genutzt, bearbeitet und geteilt werden, solange der Urheber genannt und die Lizenz beibehalten wird. 


Kurz gesagt: Der Artikel bietet Lehrkräften eine didaktisch fundierte Vorlage, um Aufgaben im Unterricht unter den Bedingungen generativer KI bewusst zu planen, zu begründen und zu reflektieren – weg von reiner Tool-Orientierung hin zu sinnvoller Integration basierend auf Lernzielen.


Quellen:

 

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