WennDerTeilWieDasGanzeHeisst

Wenn der Teil wie das Ganze heisst Als Informatiker beschäftigt man sich auch mit der Beschreibung von verschachtelten Strukturen. Neben einfachen Schachtelstr… (last changed by BeatDoebeli)

 


26 September 2024 – 10:30

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Version 5
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BeatDoebeli

Als Informatiker beschäftigt man sich auch mit derBeschreibung von verschachtelten Strukturen. Neben einfachen Schachtelstrukturen haben Informatiker auch Spass an der Frage, wie denn eine Schachtelstruktur aussieht, die sich selbst als Element enthält etc. Das macht in der theoretischen Informatik Freude und man kann damit viele schöne Stunden verbringen.In der realen Welt sollten Schachtelkonstrukte aber möglichst einfach aufgebaut und beschrieben werden,sofern man möchte, dass Aussenstehende die Strukturen verstehen. Dazu gehört beispielsweise die für mich einleuchtende Regel, dass alle Schachteln eines Konstrukts eindeutige Namen besitzen sollten. Umso mehr staune ich, dass ich in der Bildungslandschaft immer wieder Konstrukten begegne, welche diese Regel verletzen und ich es trotz Informatikausbildung nicht schaffe, mir innert vernünftiger Zeit die Schachtelstruktur aufzuzeichnen. Bereits ein historisches Beispiel ist die Schachtelstruktr, die sich in der Schweiz auf Bundesebene mit ICT in der Schule befasst: Da gibt es einen Bildungsserver namenseduca.ch. Auf der SeiteÜber unssteht da

Der Schweizerische Bildungsserver SBS ist ein Projekt der Genossenschaft educa.ch. Er setzt sich aus der Informationsplattform www.educa.ch und der Community zur Bildung www.educanet2.ch zusammen.

Hmm, bereits mit diesem ersten Satz sind wir mittendrin im Dilemma, das den Informatiker erfreut und den Laien verwirrt: DieDachschachtelheisst gleich wie eine Unter-Unterschachtel.

Wir könnten die Komplexität dieses Schachtelkonstrukts noch weiter verfolgen, indem wir beispielsweise die Website derGenossenschaft educa.chöffnen (http://www.educa.coop):

Da tut sich ein ganzer Strauss von Verwirrung auf: Das Logo der Website von educa.coop heisst educa.ch
Als weitere Bezeichnung kommt hinzu: Schweizer Medieninstitut für Bildung und Kultur
Als Schachteltyp haben wir nun Genossenschaft, Institut und Unternehmen zur Auswahl Um die Knobbellust von Interessierten noch etwas anzustacheln: Klickt man auf Unternehmen, dann steht da: “educa.ch – Schweizer Medieninstitut für Bildung und Kultur” ehemals Filminstitut
Klickt man auf Aktivitäten, dann steht da als erstes “Die Schweizerische Fachstelle für Informationstechnologien im Bildungswesen (SFIB)”
Aufgabe:Zeichne eine Skizze dieses Schachtelkonstrukts.
Solche Aufgaben sollte man üben, d.h. man braucht weitere Schachtelkonstrukte. Ein aktuelles Beispiel liefert die ETH mitEducETH. Am vergangenen Freitag, den 23.10.2009 wurde das KompetenzzentrumEducETHgegründet, welches unter anderem den bestehenden, gleichnamigen UnterrichtsmaterialserverEducETHumfasst. Dazu die Leiterin vonEducETH:

Wir haben den bewährten Namen des Bildungsservers als Markenzeichen genommen, um unsere erweiterten Aktivitäten zu bezeichnen. Der ursprüngliche Bildungsserver, von dem Lehrkräfte Unterrichtsmaterialien herunterladen können, bleibt erhalten, wird nun aber erweitert. Um Missverständnisse zu vermeiden, haben wir uns entschieden, das ganze Angebot «EducETH» zu nennen.
(Quelle: Interview in ethlife)

Aha, dahinter steckt also System:Was ich als verwirrend empfinde wird von den InitiantInnen als Massnahme zur Vermeidung von Missverständnissen bezeichnet. So, damit das Zeichnen einer Schachtelskizze nicht zu einfach wird, hier ein paar Angaben:

Was umfasst das neue «EducETH»?
An der ETH gibt es das Life Science Learning Center und das Ausbildungs- und Beratungszentrum für Informatikunterricht ABZ der Informatikprofessoren Juraj Hromkovic und Hans Hinterberger. Diese wollten wir zusammenfassen und bündeln, weil die ETH eine lange Tradition der Lehrerbildung hat. Schliesslich kam die Idee, ein neues Dach zu schaffen, das den bereits bekannten Namen erhält. Was ändert sich?
An den bisherigen Zentren ändert sich nichts. Neu kommt jedoch das MINT-Lernzentrum hinzu, wofür Andreas Vaterlaus, Urs Kirchgraber und ich verantwortlich sind. MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Dabei steht die Lehrerbildung im Mittelpunkt. Unsere Idee ist, den Unterricht für die schwierigen Fächer wie Chemie und Physik so zu verbessern, dass er lernwirksamer wird. Dabei geht es auch um eine bessere Verbindung zum Mathematikunterricht. Im Bildungsserver «EducETH» werden die Informationen aller drei Lernzentren zusammenlaufen.
(Quelle: Elsbeth Stern im Interview in ethlife)

Klingt verständlich. Auf der SeiteEducETH-Projektefehlt aber dasAusbildungs- und Beratungszentrum für Informatikunterricht ABZ, dafür kommt auf derStartseite des MINT-Zentrumsdie neue SchachtelbezeichnungKompetenzzentrum “Lernen und Lehren in Technik, Naturwissenschaften und Mathematik”:

Das MINT-Lernzentrum ist Teil des Kompetenzzentrums “Lernen und Lehren in Technik, Naturwissenschaften und Mathematik”.

Ist das jetzt gleichbedeutend mitEducETH (das Kompetenzzentrum (TM))? Ich bin wieder überfordert….

Wie bei educa/SFIB freue ich mich auch bei EducETH über Hinweise auf vollständige, aber verständliche Schachteldiagramme (auch Organigramme gennant)!Es geht noch doller: Bezogen auf Kunst gibt es “Skulptur” und “Plastik” jeweils als Oberbegriff – und zwar jeweils für “Skulptur” und “Plastik”. Skulptur meint eigentlich das Ergebnis eines subtraktiven Verfahrens und Plastik das eines additiven Verfahrens. Aber außerdem werden eben beide Begriffe (teils eher umgangssprachlich) als Oberbegriffe für dreidimensionale Arbeiten verwendet. Das ist ein bisschen wie eine Rekursion ohne Abbruchkriterium… —MarcFritzsche– 03 Nov 2009 Zum Kommentieren ist eine Registration notwendig.Kategorien:IsaBlog,IsaInformatik 

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