Eine zielgerichtete individuelle Förderung setzt eine fundierte Feststellung bestehender Kompetenzen voraus. Daher sieht das Projekt auch die Entwicklung eines Diagnoseinstruments vor, mit dessen Hilfe sich Lehrpersonen einen systematischen Überblick über die bei den Schülerinnen und Schülern vorhandenen Kompetenzen verschaffen können. Sowohl die Fördermassnahmen als auch das Diagnoseinstrument sollen den Lehrpersonen in einer digitalen Anwendungsumgebung zur Verfügung gestellt werden. Wesentlich für alle Entwicklungen ist dabei der Mehrwert für die Praxis.

Der hier veröffentlichte Bericht ist das Lieferergebnis zum ersten Teilprojekt-Ziel. Dieses beinhaltete gemäss Teilprojektauftrag eine Bestandsaufnahme zum derzeitigen Verständnis, zur Erfassung und Förderung überfachlicher Kompetenzen im Kontext der Digitalisierung an der Volksschule im Kanton St.Gallen. Zur Umsetzung wurde vom Projektteam der PHSG mit Unterstützung des Amts für Volksschule eine Online-Befragung lanciert. An der Befragung nahmen im Herbst 2021 etwa 600 Lehrpersonen und 150 Schulleitungen aus Regel- und Sonderschulen teil. Dank der hohen Teilnahmebereitschaft können die im Bericht dargestellten Befunde als aussagekräftig für den Kanton St.Gallen bewertet werden. Bei der Erstellung der Befragung standen die derzeitigen Praktiken zur Diagnose und Förderung von überfachlichen Kompetenzen an den Schulen im Vordergrund, zudem wurden Vorstellungen und Anliegen der Lehrpersonen und Schulleitungen erfragt. Dabei wurde angestrebt, einen umfassenden Überblick über die Gegebenheiten an den Schulen zu erhalten, weswegen u.a. auch Fragen zur Förderung und Diagnose des Arbeits-, Lern- und Sozialverhaltens (ALSV) mit aufgenommen wurden. Die im Bericht dargestellten Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Lehrpersonen und Schulleitungen im Kanton einen Bedarf nach standardisierten Instrumenten zur Förderung und Diagnose von überfachlichen Kompetenzen wahrnehmen.

Der Bericht zur Bestandsaufnahme wurde am 30. Juni 2022 dem Projektausschuss des Schwerpunktes Volks- und Mittelschulen der ITBO vorgelegt und von diesem als Lieferergebnis im Teilprojekt angenommen. Der Bericht wurde zudem dem Bildungsrat des Kantons St.Gallen präsentiert und die Befunde sowie die anstehenden Schritte im Teilprojekt wurden mit dem Projektausschuss diskutiert. In Kenntnis der Ergebnisse des Berichts und in Abstimmung mit dem Bildungsrat wurde vom Projektausschuss beschlossen, das Teilprojekt gemäss dem in der unteren Abbildung dargestellten Vorgehen fortzusetzen. Im nächsten Schritt ist das Projektteam somit beauftragt, einen Vorschlag für die Auswahl von überfachlichen Kompetenzen zu erarbeiten, für welche im weiteren Projektverlauf gemeinsam mit ausgewählten Schulen Fördermassnahmen entwickelt werden sollen. Unter Berücksichtigung der Ergebnisse des Berichts hat der Projektausschuss beschlossen, dass dabei überfachliche Kompetenzen im Vordergrund stehen sollen, die gesellschaftlich bedeutsam sind, deren Entwicklung bei Kindern und Jugendlichen jedoch im Zug der fortschreitenden Digitalisierung zu wenig Aufmerksamkeit bekommen könnten. Auf Basis der Auswahl erfolgt ab dem Frühjahr 2023 parallel die Entwicklung von Konzepten für die Fördermassnahmen und des Diagnoseinstruments.

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Eine Bestandesaufnahme zur Erfassung und Förderung überfachlicher Kompetenzen im Kontext der Digitalisierung liegt vor.