Blended Learning Sequenz im Fach Deutsch – Schiller – Kabale und Liebe

Blended Learning Sequenz

Fach: Deutsch

Thema: Schiller: Kabale und Liebe 

Einen Klassiker individuell verarbeiten lernen

Die abwechslungsreiche Sequenz erlaubt die individuelle Begegnung mit der klassischen Schullektüre «Kabale und Liebe». Selbständige Lese- und Lernphasen werden mit individuellen Feedbacks unterstützt. Die Freiheit in dieser Sequenz eröffnet einen kreativen, spielerischen oder traditionellen Umgang mit der Lektüre und schliesst mit einer personalisierten Prüfung ab.

Einordnung der Blended Learning Sequenz

Die Lehrperson hat für die Sequenz folgende Ausprägungen bezüglich Freiheit/ Vertrauen und Vorgaben/Kontrolle der SuS gewählt:

Erfahrungen der Lehrperson

Dank der ersten sehr kleinen Lerngruppe war eine sehr individuelle Betreuung möglich. Die Lernenden waren sehr motiviert, auch dank individuellen und zeitnahen Feedbacks durch Peers und Lehrperson. Die abgegebenen Arbeiten waren sehr viel umfangreicher als erwartet und zeigten die Freude und grosse Motivation der Lerngruppe. Eine hohe Lernwirksamkeit war die Folge. 

Für die Lehrperson ist die Planung und Durchführung intensiv: Die Arbeitsaufträge sollten transparent und eindeutig formuliert werden. Und auch die Lernenden sind gefordert: es braucht eine sehr hohe Eigenverantwortung für die selbstständigen Arbeitsphasen, v.a. in Tandems und in Gruppen, aber auch in der individuellen / personalisierten Prüfungsphase.

  • Was hat sich bewährt? Die grosse Freiheit der Bearbeitung zum einen der Lektüre und zum Vertiefen der einzelnen Themengebiete Am Ende der Unterrichtseinheit durften die Lernenden personalisierte Prüfungen auswählen. Sie schätzten diese Auswahlmöglichkeiten sehr. 


  • Was würdest du bei einer nächsten Durchführung gleich bzw. anders machen? Bei der zweiten Durchführung verzichte ich auf die Bearbeitung von Stoff, der mittels Internet leicht abrufbar ist. Textverständnis und Textinterpretation hingegen sind Kompetenzen, die trainiert werden müssen. 


  • Welches sind deine zentralen Erkenntnisse? Die Lernenden begreifen Literatur intensiver, wenn sie ihr persönlich begegnen dürfen. Diese Begegnung gestaltet sich individueller in dieser Unterrichtseinheit. 


  • Was hat dich überrascht? Die Lernenden erfassen durch personalisiertes Lernen den Stoff auf einem Niveau, der durch Klassenlektüre in dieser Tiefe nicht gegeben ist. Dennoch möchten sie auf den Austausch im Miteinander, d.h. mit der Lehrperson und den Peers nicht verzichten. Das finde ich sehr spannend. Das unterstreicht, dass wir sehr gut abwägen müssen, welche Anteile individuell, in Partner-, Gruppenarbeit und/oder in der Klasse erarbeitet werden. 


  • Welche Empfehlungen gibst du anderen Lehrpersonen, die Blended Learning Sequenzen einsetzen wollen? Für mich ist eine gute Planung die Voraussetzung einer (sehr) guten Sequenz. 


  • Wie hast du die Lernenden während der Blended Learning Sequenz erlebt? Die Lehrperson sollte sich bewusst sein, dass individualisiertes Lernen sehr stark von der Lerngruppe geprägt wird. Eine hochmotivierte Lerngruppe benötigt wenig Kontrolle und geniesst den Freiraum und wird unabhängig von der Lehrperson zu Höchstleistungen gelangen. Hingegen eine wenig motivierte Lerngruppe benötigt spannende Inputs, herausfordernde und neue Ansätze, um neu zum Lernen und Arbeiten angestachelt zu werden. Zu diskutieren bleibt, ob in diesen Lerngruppen kleinschrittigere Kontrolle unabdingbar ist. Aus meiner Erfahrung beginnt an dieser Schnittstelle die sehr hohe Belastung für die Lernperson, wenn sie sicherstellen möchte, dass der Stoff in den schwächeren und weniger motivierten Lerngruppen abrufbar wird. Das bedeutet für uns, dass wir kreativ, innovativ und anders denken lernen müssen, aber es garantiert dennoch nicht den gleichen Erfolg der gleichen Sequenz in unterschiedlichen Lerngruppen. Diese Tatsache sollte nicht frustrieren, sondern im Gegenteil uns zu neuen Denkansätzen inspirieren und den Unterrichtsstoff immer wieder neu überdenken lernen. Es bereichert und fördert die Beziehung zwischen Lehrperson und Klasse.


  • Inwiefern sind deine Erfahrungen generalisierbar? Glaubst du, dass deine Blended Learning Sequenz auch bei anderen Lernenden funktionieren würde? Gibt es wichtige Rahmenbedingungen, die erfüllt sein müssen? Die wichtigste Rahmenbedingung, basiert in meinen Augen auf einer guten bis sehr guten Beziehung zwischen Lehrperson und Klasse. Sie ist die Basis für die vertrauensvolle Arbeitsatmosphäre, die den individuellen und personalisierten Spielraum der Lernenden ermöglicht. 

Quick Facts

Fach: Deutsch


Thema: Schiller: Kabale und Liebe


Jahrgangsstufe: 10


Lektionen: 30

Software / Infrastruktur:

Teams, OneNote

Lehrperson:

Mona Tasman

(Kantonsschule am Burggraben)