Wie weiter nach den Modellschuljahren? Erste Spuren in die Zukunft

Wie weiter nach den Modellschuljahren? Erste Spuren in die Zukunft

Die Oberstufe Sonnenhof «SoHo» hat als eine von drei Oberstufenschulen der Stadt Wil das Privileg, mit dem Szenario «Blended Learning» am Modellschulprojekt ITBO teilzunehmen. Im Sommer 2024 schliesst die SoHo das Szenario «Blended Learning» nach drei Entwicklungsjahren ab. Was nimmt die Schule aus dem Projekt mit? In einem Workshop wurden erste Spuren in die Zukunft gelegt.

Vor der digitalen Transformation ist nicht nach der digitalen Transformation

Da die Oberstufe Sonnenhof bereits seit dem Schuljahr 2019/2020 als Pilotschule für eine 1 zu 1 Ausstattung mit iPads ausgewählt wurde, konnte der Fokus der Modellschule für Blended Learning vor allem in Bezug zur analogen und digitalen Lernprozessgestaltung und somit von Anfang an auf die Entwicklung von Unterrichtseinheiten gerichtet werden. Wichtig dabei war stets die thematische Heranführung und damit der Transfer ins gesamte Lehrpersonenteam. Tools und Plattformen wurden von den Entwickler:innen evaluiert und im Unterricht ausprobiert. Blended Learning Unterrichtseinheiten wurden entwickelt, präsentiert und feinjustiert. Die Entwicklungsschritte wurden in einer Prozesslandkarte dokumentiert, Erfahrungsberichte (Stories) wurden für die Folgeschulen erstellt.

Nach den ersten zwei Jahren zeichnete sich jedoch immer stärker ab, dass das aktuelle Schulkonzept nur bedingt zu den neu entwickelten Ideen und den Möglichkeiten passt, die die digitale Transformation der Schule bietet. Für Schulleitung, Steuergruppe und Entwickler:innen wurde klar, dass die Soho im Sommer zwar die ITBO-Modellschuljahre abschliesst. Der Weg hin zu einer digitalen Kultur in der Schule zeigte jedoch Möglichkeiten für weitere Schulentwicklung auf: Zusammen mit der PHSG hat sich das Entwicklerteam, die Schulleitung und die Steuergruppe in einem Workshop auf Spurensuche gemacht.

Vision einer idealen Blended Learning Schule mit Lego gebaut

Aufmachen, aufbrechen, rausgehen: die Digitale Kultur und ihre Möglichkeiten.

Mit grünen Fähnchen wurde Elemente in den Modellen markiert, die den Workshop-Teilnehmenden besonders wichtig waren.

Spurensuche mit Lego Serious Play

Angeleitet von Matthias Vogel, PHSG, haben die Workshop-Teilnehmenden in einem ersten Schritt ihre Vision ihrer idealen Schule, im Kontext von Blended Learning, mit Lego gebaut und anschliessend gegenseitig in Vierergruppen vorgestellt. Daraufhin hat sich die Gruppe zusammengesetzt, um aus den verschiedenen Modellen eine gemeinsame Vision ihrer Schule zu bauen.


Entstanden sind zwei Modelle mit vielen Gemeinsamkeiten. Das Team Schulentwicklung ist sich einig darin, dass Individualisierung eine wichtige Spur ist, die man weiterverfolgen will, und dass man «aufmachen will» – und zwar in alle Richtungen (genannt wurden Themen wie jahrgangsübergreifender Unterricht, ältere Lernende als Coaches für jüngere, keine fixen Stunden/Stundenpläne, Unterricht draussen etc.). Es hat sich aber auch herauskristallisiert, dass die Schule gleichzeitig eine Struktur oder ein Element benötigt, die/das die Schule als solche zusammenhält: Im Raum steht das Thema «Partizipation» – und zwar Partizipation auf allen Ebenen und auf Augenhöhe als verbindendes Element.


Zum Thema «Aufmachen» fiel immer wieder das das Schlagwort «Kopf-Hand-Herz», passend zu den detailliert gestalteten Aussen- und Innenräumen der Schulmodelle aus Lego, für Lernen und Kreativität.

«Spurensicherung» mit Padlet und Workshop im Gesamtteam

Das Thema Blended Learning ist für alle klar integriert in die Modelle, gewisse Ideen, Themen und Prozesse werden auch erst dadurch sinnvoll umsetz- und begleitbar. Im Anschluss an die Präsentation der beiden Modelle hatten alle Teilnehmenden die Möglichkeit, mit grünen Fähnchen Elemente je Modell zu markieren, die besonders gut gefallen haben und mit roten Fähnchen Elemente, die unbedingt im Gesamtthema diskutiert werden müssen.


Die Resonanz auf den Workshop war sehr positiv: Der Workshop hat die Gruppe gemäss Feedback noch mehr auf die für sie wichtigen Themen sensibilisiert und konkrete Inputs gegeben, in welche Richtung die Schulentwicklung ab Sommer 2024 gehen soll. Auf einem Padlet wurden die gemeinsam gefundenen Spuren in Worte gefasst und damit für alle sichtbar gemacht. Damit fühlt sich die Gruppe nun gestärkt für den Workshop in der Grossgruppe.


Die SoHo-Entwickler:innen aus dem Blended Learning Szenario werden nun bis Sommer noch das Schulteam in der Umsetzung von Blended Learning Einheiten schulen und bei der Umsetzung unterstützen (Hospitationen), um den Transfer des in den Modellschuljahren entwickelten Know-hows abzuschliessen – so dass sich alle mit den gleichen Werkzeugen ausgerüstet die neuen angedachten Spuren mitgestalten können.

Mit Lego Serious Play hat die Gruppe Ideen, die im Raum waren, erstmals visualisiert.

Neben den Regulären Bausteinen standen auch spezifische Element zur Verfügung.

(Fast) jeder Stein hat eine Bedeutung, die in der Erklärung im Plenum erläutert wird.

Cäsar Camenzind | Matthias Vogel | Sandra Steiner Matt

Institut Digitale und Informatische Bildung


Projektmitarbeitende «Modellschulen Volksschule» ITBO


Kontaktformular: IDIB-Projektteam Modellschulen ITBO

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