Der «Schlüsselbund zur Lernwelt» – eine geniale Idee zum Umgang mit Logins

Der «Schlüsselbund zur Lernwelt» – eine geniale Idee zum Umgang mit Logins

In der Klasse von Ramona Bantli, eine 2./3. Kleinklasse mit 12 Kindern, hat jedes Kind ein iPad zur Verfügung (One-to-One-Ausrüstung). Die Nutzung von Apps und Tools gehört zum Schulalltag. Die damit verbundenen verschiedenen Logins auch. Wie kann sichergestellt werden, dass immer alle Lernenden ihre Logins dabeihaben?

Herausforderung «Aufbewahrung Zugangscodes»

Da ich vor allem dank der Mitwirkung in der Modellschulgruppe immer wieder mal etwas Neues im digitalen Bereich ausprobiere, werden dadurch auch neue Zugangscodes zu Lernplattformen und Apps generiert. Also haben wir nach Lösungen gesucht, wie diese Codes sinnvoll aufbewahrt werden können, damit sie verfügbar sind, wenn man sie im Unterricht braucht (und z.B. nicht im Hausaufgabenmäppli kleben, das zuhause vergessen wurde). Auch sollte sich der Aufwand für mich als Lehrperson in Grenzen halten: So wollte ich nicht ständig eine Passwortliste anpassen; selbst eine Passwortliste führen gelingt meinen Lernenden noch nicht gewinnbringend. Eine zusätzliche Anforderung war, dass ich die Codes gerne übers Wochenende nach Hause geben wollte und auch diesbezüglich nach einer praktischen Lösung suchte.

QR-Codes der Klasse

Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase wissen die Lernenden sehr gut, wann sie welchen Code brauchen.

Die Anforderungen an die Lösung: Aktuell, jederzeit zugänglich, mobil, handlich

Ausserdem sollte die Sammlung der Codes aktuell sein, ich wollte für mich und die Lernenden nur Codes und Zugänge zur Verfügung haben, welche wir auch wirklich nutzen. Also suchte ich nach einer praktikablen Lösung, mit welcher sich alte Zugänge einfach austauschen lassen: Damit war die Idee zum Schlüsselbund geboren. Mit den Schlüsseln (Zugangscodes, Passwörter) erhalten die Lernenden Zugang zu ihrer Lernwelt. Die Lernenden wissen: Auf den Schlüsselbund passen wir gut auf, sonst bleibt die Tür zu. Die Idee gefiel mir.



Auf den Schlüsselbund passen wir gut auf, sonst bleibt die Tür zur Lernwelt zu

Die Zugänge und QR-Codes sind laminiert und gelocht. Sie werden an einen Karabiner gehängt und werden von den Kindern aufbewahrt: Die meiste Zeit liegen sie im Schülerpult und werden bei Bedarf hervorgeholt. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase wissen die Lernenden sehr gut, wann sie welchen Code brauchen. Hier ist hilfreich, dass der Schlüsselbund stetig wächst: Anfänglich war nur ein «Schlüssel» am Bund. Da nicht mehr benötigte Schlüssel gemeinsam vom Bund genommen werden, bleibt dieser übersichtlich.



An Wochenende geht der Schlüssel mit nach Hause

Vor dem Wochenende werden die Codes an die Hausaufgabenmappe umgehängt. So kann auch zuhause weiter geübt werden und die Eltern erhalten einen Einblick, an welchen Themen das Kind grad arbeitet (z.B. Sofatutor zum aktuellen Mathedossier).

Sofatutor begleitet uns stark in der mathematischen Arbeit. Die Mathethemen sind in verschiedene Dossiers gegliedert, zu jedem Dossier gibt es einen entsprechenden QR-Code. So bleibt es für die Lernenden übersichtlich, da nur der aktuelle Lernstoff verfügbar ist. Erklär-Audios werden direkt im Dossier mittels eines QR-Codes abgehört und benötigen keinen zusätzlichen Code am Schlüsselbund.

Aktuell sind die Codes von Anton, Sofatutor für Mathe und Englisch (3.Klasse), Constructor und jedes 3. Wochenende der persönliche «Positiv Feedback»-Qwiqr-Code am Bund.

Vor dem Wochenende werden die Codes an die Hausaufgabenmappe umgehängt. So kann auch zuhause weiter geübt werden und die Eltern erhalten einen Einblick, an welchen Themen das Kind grad arbeitet.

Circa alle drei Wochen nehmen die Kinder ihren persönlichen Qwiqr-Code nach Hause. Auf diesem werden positive Rückmeldungen und Erlebnisse über und von dem Kind gesammelt – von der Lehrperson, den Eltern und dem Kind selbst.

Qwiqr-Schlüssel für den Austausch mit Erziehungsberechtigten und Kind

Auf dem Qwiqr-Code werden positive Rückmeldungen über das Kind gesammelt und vom Kind hergestellte Produkte dokumentiert (Audioaufnahmen der LP/des Kindes, Textnachrichten, Fotos von Produkten oder Siutationen). Der Qwiqr-Code ist als Konversation eingerichtet: Die Eltern oder Kinder können auch Postives von zuhause fotografieren, aufnehmen, beschreiben. Aktuell verläuft die Kommunikation noch recht einseitig, die Eltern nutzen die Möglichkeit noch wenig.


Der Karabiner ist für kleine Kinderhände nicht ganz geeignet. Die Kinder haben z.T. Schwierigkeiten die Codes aufzufädeln oder den Karabiner vom Gummiband der Hausaufgaben-Mappe zu lösen, ohne alle QR-Codes zu verlieren. Es gibt auch kreisrunde Karabiner, die eignen sich aber nicht so zum Umhängen – Inputs werden gerne entgegen genommen!

Ramona Bantli

Entwicklerin

Primarschule Wittenbach

Schulische Heilpädagogin, Klassenlehrperson Kleinklasse US

ramona.bantli@schule-wittenbach.ch

Rückmeldungen