Handreichung BL – Leitungsperson – Umsetzung
Umsetzung
Den Entwicklungsweg konsequent, strukturiert und anpassungsfähig gestalten.
Umsetzung - Wie kommt
Bewegung in die Blended Learning-Entwicklung?
Umsetzung – den Weg in die Praxis gestalten
Nach der Entscheidung für Blended Learning beginnt die Arbeit im Alltag. Ziel ist, den Entwicklungsweg konsequent, strukturiert und anpassungsfähig zu gestalten – mit klaren Schritten, kurzen Lernzyklen und transparenter Kommunikation.
Mehr Inhalt zur Rubrik:
Ich bin Leitungsperson
Vorbereitung
Planung
Umsetzung
Weiterentwicklung
Agile Prinzipien für die Schulentwicklung
Für die Umsetzung empfiehlt sich ein Vorgehen nach den Prinzipien der «Agilen Schulentwicklung». Sie verbindet klare Strukturen mit Offenheit für Lernen und Veränderung. Entwicklung geschieht in kurzen, überprüfbaren Schleifen, mit klaren Verantwortlichkeiten, regelmässiger Reflexion und gemeinsamer Steuerung.
Das Kartenset «Agile Schulentwicklung» bietet praxisnahe Impulse für Rollen, Prozesse, Methoden und Feedback-Formate, die eine lernorientierte und partizipative Entwicklungskultur fördern.

Die vier Grundgedanken des «Agilen Arbeitens»
Agiles Arbeiten folgt vier Grundgedanken:
- Iterativ handeln – Entwicklung in kleinen Schritten mit regelmässigem Feedback
- Kollaborativ gestalten – Verantwortung und Wissen werden geteilt
- Transparent kommunizieren – Ziele und Fortschritte sind sichtbar
- Lernend führen – Führung begleitet und befähigt statt nur zu steuern
Diese Haltung macht Blended Learning zu einem lebendigen Lernprozess, der sich fortlaufend weiterentwickelt – und nicht zu einem einmaligen Projekt.
Vorgehensweise - agile Prozesse
1) Strukturen aufbauen – tragfähige Ordnung schaffen
- Entwicklungsboard und Datenablage einrichten (Transparenz, Versionierung, Zugänge)
- Entscheidungsprozesse definieren (wer entscheidet was, wann und wie)
- Steuergruppe benennen und arbeitsfähig machen (Mandat, Takt, Agenda)
- Regelmässige TeamSyncs oder Jour fixe im 1–2-Wochen-Rhythmus einführen (Synchronisation, nächste Schritte)
- Kurzberichte oder Dashboards (1-Seiter) für Kollegium und Schulbehörde etablieren
2) Agil arbeiten – kurze Schleifen, klare Rollen
- Auftraggeber:in (Schulleitung oder Schulbehörde): bestimmt Rahmen, Zielrichtung und Prioritäten in Absprache mit dem Entwicklungsteam
- Entwicklungshüter:in: trägt inhaltliche Verantwortung für das Entwicklungsfeld Blended Learning, priorisiert Aufgaben im Entwicklungsspeicher und sorgt für inhaltliche Kohärenz
- Prozessbegleiter:in: strukturiert den Ablauf, moderiert Meetings, achtet auf Rhythmus, Reflexion und Transparenz
- Entwicklungsteam (max. 7 Personen): arbeitet interdisziplinär mit klar verteilten Zuständigkeiten
Arbeit erfolgt in 4–6-wöchigen Schleifen nach dem Zyklus
Planungtreffen → Team-Synchronisation → Ergebnisreflexion → Prozessreflexion.
Das Entwicklungsboard hält Aufgaben, Prioritäten und Verantwortlichkeiten sichtbar fest.
3) Kollaboration leben – gemeinsam lernen
- Mini-Projekt der Umsetzung planen und durchführen
- Peer-Learning-Formate verankern und kollegiale Hospitation im Schuljahreskalender festlegen
- Blended-Learning-Jour fixe für Steuergruppe und Interessierte öffnen
- Verbindliches Kollaborations-Tool (z. B. Teams, OneNote, Padlet) für Dokumentation und Austausch festlegen
- Communities of Practice bilden (z. B. „Didaktik-Duo“ pro Zyklus oder Fachteam)
Die zITBOx-Stories im grünen Kasten berichten über Erfahrungen der Modellschulen rund um die agile Schulentwicklung:
4) Prozesslandkarte nutzen – den gemeinsamen Weg sichtbar machen
- Prozesslandkarte (PLK) erstellen und nachführen. Meilensteine, "Abzweigungen" etc. (siehe Beispiel unten)
- Prozesslandkarte im Lehrerzimmer sichtbar machen und digital verlinken
- PLK mindestens alle zwei Monate aktualisieren und im Team reflektieren
5) Transfer gestalten und Methoden verbindlich machen – gemeinsam lernen, weitergeben, verankern
- Formate festlegen, die Zusammenarbeit und Reflexion im Team unterstützen (z. B. Markstände, Teamtreffen)
- Einen Tool- und Methodenplan erstellen: Wer nutzt welches Instrument, wann und mit welchem Ziel?
- Ergebnisse und Erkenntnisse sichtbar dokumentieren (z. B. analoge oder digitale Pinnwände, Kommunikations- und Informationskanäle)
- Transferanlässe organisieren, um Wissen und Erfahrungen im Kollegium zu teilen:
- interne Marktplätze für Blended-Learning-Projekte
- Austauschtreffen oder Mini-BarCamps zu Good Practice-Beispielen
- Show-und-Tell-Formate in Teamsitzungen
- kurze Lernsnacks oder „Kolleg:innen lernen von Kolleg:innen“-Impulse
- Leuchtturm-Storys kuratieren: „So geht’s bei uns“ – Beispiele, die Mut machen und Orientierung geben
Aufgabe der Führung
Ein verbindlicher Takt durch regelmässige Meetings und Reviews, transparente Kommunikation über Boards und Kurzberichte sowie die Förderung von Beteiligung beispielsweise durch Communities of Practice oder Hospitationen tragen zur erfolgreichen Umsetzung bei. Führung bedeutet in diesem Zusammenhang, den Prozess aktiv zu begleiten und lernorientiert zu gestalten, um Schritt für Schritt eine nachhaltige Verankerung zu erreichen.



