
Transfer ins Grossteam in Uznach: Der Funken ist übergesprungen
Transfer ins Grossteam in Uznach: Der Funken ist übergesprungen
Der Nachmittag des Schulentwicklungstages der Modellschule Uznach vom 21. Mai 2024 stand ganz im Namen des Transfers: An einem Marktplatz wurden die Erkenntnisse aus den letzten zwei Modellschuljahren präsentiert. Die Unterrichtsperlen stiessen auf grosses Interesse: Die Lehrpersonen sind begeistert und wollen das Gesehene nun möglichst rasch Lernen und im Unterricht einsetzen.
Bazar der Möglichkeiten
Schulleiterin und Modellschulprojekt-Koordinatorin Franziska Steiner ging kurz auf den Stand des Modellschulprojektes ein und erläuterte, wie die Projektgruppe Uznach arbeitet: «Agile Begleitung der Modellschulen – der Schlüssel für digitale Schulentwicklung». Das Entwickler:innen-Team in Uznach besteht aus sieben Lehrpersonen, die sich dem Szenario “Adaptives Lernen” angenommen haben. In diesem Szenario geht es darum, die Potenziale der Digitalisierung situations- und stufengerecht einzusetzen, um adaptives Lernen zu ermöglichen.
Nach einer kurzen Präsentation der einzelnen Projekte, die die Entwickler:innen für den Transfernachmittag in Form eines Bazars aufbereitet hatten, startete die eine Hälfte der Lehrpersonen um 14 Uhr mit dem Bazar-Besuch, die andere Hälfte besuchte einen Vortrag zum Thema KI (Künstliche Intelligenz) von Armin Lüchinger, PHSG. Nach einer Pause um 14.45 wurden die Gruppen getauscht und um 15.15 gingen Bazar und KI-Vortrag in die 2. Runde.
Vielfältige Projekte mit Fokus auf adaptives Lernen
Die Entwickler:innen hatten je Stufe einen Marktstand mit Produkten vorbereitet zu den folgenden Themen:
Oberstufe
- Farbcode-Entwicklung in LearningView für die Individualisierung und Binnendifferenzierung
- Kanban – Prozessmanagement Methode für die Selbstorganisation am Beispiel von SOL und der Projektarbeit
- Genially im Unterricht: Stammbaum-Projekt, Escape-Room, Das Innere des Computers
Mittelstufe
- LearningView – Repetitionsdossier zum Thema Wortarten mit Grundanforderungen und erweiterten Anforderungen
- Lernweg Weltall und Planeten mit Genially und LearningView
- Werkstatt Bienen (Genially und LearningView)
Unterstufe
- BookCreator-Lernspiel «Guck nicht über die Mauer», Kreativ-Projekte mit BookCreator, Lesestanderfassung und Lesetraining mit BookCreator
- Einsatz von Qwiqr für Lesetraining
- Einsatz von Hörstiften im Kindergarten (TipToi-Stift, Any-Book-Stift und Soundolino)
Ein Thinglink als Erklär-Manual für den Computer:
Ein digitaler Mathe-Escape-Room, umgesetzt mit Thinglink:
Stufenübergreifender Transfer
Die Lehrpersonen teilten sich auf in Gruppen und starteten mit einem der Tische. Nach 10 Minuten gab es einen akustischen Impuls um den Entwickler / die Entwicklerin «loszulassen» und zu einem neuen Tisch zu wechseln. So hatte jede Lehrperson die Möglichkeit, drei Entwickler:innen und ihre Produkte «näher» zu betrachten. Die Lehrpersonen wurden aufgefordert, auch die Marktstände der Entwickler:innen aus anderen Stufen zu besuchen: Wie die Arbeit in der Projektgruppe Modellschule gezeigt hat, sind etliche Tools und Apps für verschiedene Stufen in verschiedenen Unterrichtsszenarien nutzbar. Zudem ist es wertvoll zu wissen, was die Lernenden bereits mitbringen aus unteren Stufen resp. welche Ziele die oberen Stufen verfolgen.
Viel Begeisterung und Lust, auszuprobieren
Der Nachmittag war ein grosser Erfolg. Es war eine Stimmung wie in einem Bienenhaus: Die Lehrpersonen wanderten von Tisch zu Tisch und liessen sich von der Begeisterung der Entwickler:innen anstecken. Diese präsentierten und erklärten mit viel Herzblut und hoch engagiert. Es wurde viel erklärt, aber auch diskutiert und auf mögliche Stolperfallen und Learnings hingewiesen.
Man merkte: Die Lehrpersonen schätzen die Arbeit der Entwickler:innen sehr, die für das Gesamtteam ausprobieren, evaluieren, verfeinern, sich unter den Stufen austauschen, abgleichen, beraten. Mit dem Ziel, dem Gesamtteam nun ausgereifte und geprüfte Anwendungen, Tools und Unterrichtsideen zu präsentieren.
Die nächsten Zeitfenster für weiteren Transfer sind bereits geplant
Die Wertschätzung spiegelte sich auch im Padlet wider, auf dem die Lehrpersonen Feedback und Anregungen posten konnten. Deutlich wird auf dem Padlet und in den Gesprächen aber auch, dass das dritte und letzte Modellschuljahr intensiv werden wird für die Entwickler:innen: Die Lehrpersonen sind begeistert und wollen das Gesehene auch möglichst rasch Lernen und im Unterricht einsetzen.
Dementsprechend wird ein Hauptfokus für das das dritte und letzte Modellschuljahr auf dem vertieften Transfer der bisher gewonnenen Erkenntnissen, Erfahrungen und (Unterrichts)Produkten ins Gesamtteam liegen. Für das Schuljahr 24/25 sind bereits weitere solche Anlässe geplant. Weiterer Transfer muss aber auch klar noch massgeschneiderter und häufiger geschehen. Dafür hat Uznach bereits IT-Cafés eingeführt: In regelmässigen, kurzen Kurs-Sequenzen erläutern die Entwickler:innen für den Unterricht und /oder die Unterrichtsvorbereitung und Gestaltung geeignete Tools und Anwendungen. Die Lehrpersonen haben hierbei die Möglichkeit, Themen zu wünschen.
Neue PICTS-Stellen und IT-Cafés für noch mehr Unterstützung
Zudem wurden PICTS-Stellen geschaffen für alle Stufen, die nun Ideen ausarbeiten werden, wie die Lehrpersonen im Prozess der digitalen Transformation noch besser begleitet werden könne; beispielsweise mit einem Mentoring-Konzept, Teamteaching usw.
Interessiert am Thema? Interessierte Schulen haben die Möglichkeit, die Schule Uznach zu besuchen und sich vor Ort zeigen zu lassen, wie die Entwickler:innen mit digitalen Medien arbeiten. Für Termine wenden Sie sich bitte an die Koordinatorin Modellschule Uznach Corina Manzoni.

Franziska Steiner-Kaufmann
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