Handreichung BL – Leitungsperson – Vorbereitung

Vorbereitung

Standort bestimmen und Grundlagen schaffen mit dem Kartenset «Schulentwicklung: Dimensionen und Aspekte der digitalen Transformation».

Vorbereitung – Wo stehen wir als Schule?

Bevor das Entwicklungsfeld Blended Learning startet, lohnt sich ein Blick auf die Ausgangslage. Wie digital ist eure Schule bereits? Welche Stärken sind vorhanden, wo gibt es Entwicklungsbedarf?

Standort bestimmen

Gemeinsam reflektiert das Schulteam Vision, Haltung und Kompetenzen im Umgang mit digitalem Lernen. Die technische Ausstattung, die Lernkultur und die bestehende Zusammenarbeit wird überprüft.

Grundlagen schaffen

Ihr macht sichtbar, wo ihr als gesamte Schule steht – nicht um zu bewerten, sondern um gemeinsam ein realistisches Bild zu gewinnen. Diese Klarheit hilft, Prioritäten zu setzen und die nächsten Schritte gezielt zu planen.

Standort bestimmen

Standortbestimmung mit dem Kartenset – Vorbereitung auf Blended Learning.

Bevor Blended Learning als Entwicklungsfeld vertieft angegangen wird, lohnt sich eine gemeinsame Standortbestimmung mit dem Kartenset «Schulentwicklung: Dimensionen und Aspekte der digitalen Transformation». Diese hilft die aktuelle Situation eurer Schule strukturiert zu reflektieren und Prioritäten zu setzen.

So geht ihr vor:

  1. Wählt passende Karten aus – z. B. aus der Dimension Unterricht (Lehren & Lernen, Lehr- und Lernressourcen, Beurteilen & Prüfen). Ergänzt bei Bedarf Karten aus Personal (Aus- und Weiterbildung) oder Organisation (Wissensmanagement).
  2. Arbeitet in kleinen Teams (z. B. Schulleitung mit PICTS/TICTS oder Fachgruppen). Jede Person wählt eine Karte, liest die Leitfragen und markiert, wo die Schule aktuell steht.
  3. Sammelt eure Einschätzungen sichtbar – z. B. mit Klebepunkten oder einer digitalen Pinnwand (Miro, Padlet). Diskutiert Unterschiede und Gemeinsamkeiten.
  4. Formuliert Entwicklungsziele: Welche Aspekte sind für euch zentral, um Blended Learning wirksam zu gestalten? Welche Stärken könnt ihr nutzen, wo besteht Handlungsbedarf?
  5. Leitet erste Schritte ab – z. B. Pilotprojekte, schulinterne Weiterbildung oder die gemeinsame Erarbeitung pädagogischer Leitlinien.
Header Kartenset Schultentwicklung

Kartenset Schulentwicklung

Dimensionen und Aspekte der digitalen Transformation».

Beispiel:

Das Schulteam legt den Fokus auf die Karte Lehren und Lernen. Beim Austausch wird sichtbar, dass zwar digitale Lernplattformen vorhanden sind, jedoch wenig als Lernräume genutzt werden. Daraus entsteht das Ziel, im kommenden Semester eine Pilotklasse mit gezielten Blended-Learning-Sequenzen zu begleiten und Erfahrungen im Kollegium zu teilen.

Das Kartenset hilft, das Gespräch zu strukturieren, Perspektiven zu verbinden und Blended Learning als Teil der Schulentwicklung gezielt vorzubereiten – praxisnah, reflektiert und anschlussfähig an den LUP-DT-Entwicklungsprozess.


Die fünf Dimensionen der digitalen Transformation

Blended Learning bietet die Möglichkeit, Unterricht neu zu gestalten und Schulen in der digitalen Transformation weiterzuentwickeln. Dabei geht es nicht lediglich um die Mischung von Präsenz- und Onlinephasen, sondern um eine flexiblere, individuellere und wirksamere Organisation von Lernprozessen. Die Schulleitung und die zuständigen Fachpersonen (z. B. PICTS) nehmen dabei eine zentrale Rolle ein, um diesen Prozess anzustossen und nachhaltig im Schulalltag zu verankern.

Dimension Unterricht

In der Dimension Unterricht stehen die vier Aspekte Lehren und Lernen, Pädagogische Leitlinien, Lehr- und Lernressourcen sowie Beurteilen und Prüfen im Vordergrund. Dabei stellt sich die Frage, wie sich Lehr- und Lernarrangements durch digitale Phasen verändern, welche gemeinsamen Leitlinien im Kollegium gelten, wie Plattformen und Materialien lernförderlich ausgewählt werden und wie Beurteilung und Feedback im Blended-Learning-Setting Orientierung und Motivation ermöglichen.

Dimension Personal

Die Dimension Personal umfasst Support und Beratung, Rollen und Funktionen,Aus- und Weiterbildung sowie Ressourcen und Wohlbefinden. Hier geht es darum, Rahmenbedingungen zu schaffen: Wer unterstützt Lehrpersonen bei technischen und didaktischen Anliegen? Wie verändern sich Rollen bei hybridem Unterricht? Welche Weiterbildungsmöglichkeiten sind erforderlich, um Sicherheit im Umgang mit Blended Learning zu gewinnen? Und wie kann Motivation, Belastung und Teamkultur in ein gutes Gleichgewicht gebracht werden?

Dimension Organisation

In der Dimension Organisation mit den Aspekten Digitalisierung der Verwaltung, Wissensmanagement, Qualitätssicherung und Prozessgestaltung stehen klare und tragfähige Strukturen im Vordergrund. Es stellt sich die Frage, wie Dokumentation, Kommunikation und Qualitätsprozesse gestaltet werden, um Blended Learning zu fördern, wie Wissen im Kollegium geteilt und weiterentwickelt wird und wie Prozesse effizient aufgebaut werden können, damit Raum für pädagogische Arbeit bleibt.

Dimension Infrastruktur

Die Dimension Infrastruktur betrifft IT-Sicherheit und Datenschutz, Raumgestaltung, Gerätemanagement sowie die digitale Gesamtarchitektur. Relevante Fragen sind hier, ob WLAN, Plattformen und Geräte stabil und sicher funktionieren, ob Lernmaterialien ortsunabhängig zugänglich sind, ob die Geräte- und Lizenzverwaltung klar geregelt ist und ob Lernräume flexible Arbeitsformen ermöglichen. Eine stabile technische Basis ist Voraussetzung für den pädagogischen Mehrwert von Blended Learning.

Dimension Kultur

Die Dimension Kultur umfasst Führungsverständnis, interne Zusammenarbeit, externe Zusammenarbeit sowie Rollenverständnis und Professionalisierung. Entscheidend ist, ob hybride Lernformen als Teil der Schulvision sichtbar sind, wie Kollegium, Eltern und Partner einbezogen werden und wie unterschiedliche Haltungen produktiv zusammenwirken, sodass ein klares Profil im digitalen Wandel entstehen kann.

Blended Learning ist kein abgeschlossener Projektauftrag, sondern ein fortlaufender Entwicklungsprozess, der kontinuierliche Reflexion, Erprobung und Entscheidungsbereitschaft erfordert. Die fünf Dimensionen können hierbei als Orientierung dienen und Blended Learning zu einem Motor der Schulentwicklung machen.

Arbeit mit dem Orientierungsrahmen LUP-DT und dem DigiKult-Spiel mit Fragestellungen

Bevor Blended Learning als Entwicklungsfeld vertieft angegangen wird, lohnt sich eine gemeinsame Standortbestimmung im Rahmen der lokalen Umsetzungsplanung der digitalen Transformation (LUP-DT) vorzunehmen. Die vom Amt für Volksschule zur Verfügung gestellten Arbeitsinstrumente sind auch für die Planung des Entwicklungsschwerpunktes Blended Learning geeignet.

Zwei mögliche Herangehensweisen

1) Startet mit dem spielerischen Ansatz mit dem Spiel Digikult, welches unten verlinkt ist. Die Fragen führen zu den einzelnen Aspekten des LUP-DT und können zum Beispiel im Vorbereitungsteam der Digital Leaders (SL, PICTS, TICTS, ...) spielerisch in das Thema Blended Learning eintauchen.

Vorlage DigiKult-Spiel zur Anpassung (genial.ly):

2) Startet mit dem interaktiven Excel-Arbeitsinstrument des Orientierungsrahmens LUP-DT und fokussiert dort auf die Themen, welche zum Blended Learning passen. Verwendet diese Gelegenheit, um das Entwicklungsfeld Blended Learning in den LUP-DT-Entwicklungsprozess einzubetten:

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Lokaler Umsetzungs-prozess der digitalen Transformation (LUP-DT)


Dimensionen und Aspekte der digitalen Transformation».

Grundlagen schaffen

Klarheit schaffen für die nächsten Schritte: Arbeit mit dem LOOP Digitale Transformation

Mit dem LOOP Digitale Transformation der PHSG entsteht ein gemeinsames, realistisches Bild der aktuellen Situation – im Unterricht, in der Organisation, in der Teamkultur und im Umgang mit digitalen Lernprozessen.

Ziel der ersten Phase ist es, Klarheit zu schaffen: über bestehende Stärken, Entwicklungsbedarfe und Prioritäten. Dabei geht es nicht um Bewertung, sondern darum, Orientierung zu gewinnen und die nächsten Schritte bewusst zu gestalten.

Prozessbegleitung Digitale Trasnformation
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Entwicklungsbegleitung «Digitale Transformation» (LUP-DT)

Wir begleiten dich und deine Schule massgeschneidert in eurem Prozess.

Vom Erkennen zum Verstehen – aus der Standortbestimmung wird Orientierung

Nachdem mit dem Entwicklungsplan Digitale Transformation der aktuelle Stand sichtbar gemacht wurde, geht es nun darum, die gewonnenen Erkenntnisse zu vertiefen und daraus gemeinsame Grundlagen für die Weiterarbeit im Entwicklungsfeld Blended Learning zu schaffen.

In dieser Phase werden die Beobachtungen in ein gemeinsames Verständnis übersetzt, das als Ausgangspunkt für Planung, Priorisierung und Entwicklung dient. Es geht darum, Muster zu erkennen, Abhängigkeiten zu verstehen und erste Entwicklungsrichtungen zu skizzieren.

So geht ihr vor:

  • Wo stehen wir: Ergebnisse sichten.

Fasst die wichtigsten Erkenntnisse aus der Standortbestimmung zusammen:

Wo liegen Stärken, Lücken oder Spannungsfelder im Bereich Blended Learning?


  • Wohin wollen wir: Purpose, Inhalt und Anspruchsgruppen klären
  • Purpose: Warum wollen wir Blended Learning weiterentwickeln?
  • Inhalt: Welche Schwerpunkte stehen im Zentrum?
  • Anspruchsgruppen: Wer ist beteiligt und welche Perspektiven sind wichtig?

  • Was haben wir vor: Themen verdichten

Bestimmt 3–5 zentrale Fokusthemen (Aspekte), die für eure Schule besonders relevant sind – z. B. Lehr- und Lernressourcen,

Aus- und Weiterbildung, Wissensmanagement oder digitale und analoge Raumgestaltung.


  • Gemeinsame Prinzipien ableiten: Formuliert Haltungen und Werte, die euch im Prozess leiten (z. B. „Wir lernen gemeinsam“, „Wir probieren aus, bevor wir verändern“).
  • Handlungsräume definieren: Überlegt, wo ihr starten könnt: Pilotprojekte, Workshops, interne Weiterbildung oder neue Lehr- und Lernformate.
  • Transparenz sichern: Teilt eure Ergebnisse im Kollegium oder in der Steuergruppe, um Beteiligung und Akzeptanz zu fördern.

Unterstützende Methoden:

  • SWOT- oder LUP-DT-Analyse
  • Workshops (z. B. Visualisierung, Lego Serious Play, Design Thinking)
  • Interviews, Teamgespräche oder digitale Pinnwände (Miro, Padlet)


Weiterbildungsangebot aprendo

Dieses Modul bietet einen umfassenden Überblick über verschiedene Themen im Zusammenhang mit Blended Learning. Der Inhalt kann als Leitfaden für Bildungseinrichtungen dienen. Mit diesem Wissen wird es möglich, die schulische und pädagogische Entwicklung hin zu Blended Learning erfolgreich zu gestalten:

Schüler:innen mit Laptop

Blended Learning etablieren in der Volksschule

Erkenne das Potenzial von Blended Learning an deiner Schule.