Handreichung BL – Leitungsperson – Weiterentwicklung

Weiterentwicklung

Langfristig Wirkung entfalten und die Schulentwicklung stärken.

Weiterentwicklung – Wie wird Blended

Learning Teil des Schulalltages?

Wirksamkeit in der Schule – Transfer und nachhaltige Verankerung gestalten

Nach der intensiven Planungs- und Erprobungsphase mit ersten Pilotprojekten, Prototypen geht es nun darum, die gemachten Erfahrungen wirksam und nachhaltig in der Schule zu verankern. Ziel ist, bewährte Elemente in den Schulalltag zu übertragen, Routinen aufzubauen und den Ansatz kontinuierlich weiterzuentwickeln – in der Lernprozessgestaltung ebenso, wie in der Aus- und Weiterbildung des Personals. So wird aus erprobter Innovation gelebte Praxis, die langfristig Wirkung entfaltet und die Schulentwicklung stärkt.

Lernzyklen gestalten – Austausch und Peer-to-Peer-Learning fördern

Der Transfer gelingt, wenn Lernen im Kollegium lebendig bleibt. Dazu braucht es regelmässige Austausch- und Lernanlässe, in denen Erfahrungen geteilt und weiterentwickelt werden.

Bewährt haben sich dafür Formate wie:

  • Themenanlässe in unterschiedlichen Grössen – z. B. schulweite Inspirationsnachmittage oder Fokustage zu Blended Learning
  • Peer-to-Peer-Learning in Tandems oder Tridems, bei denen Lehrpersonen gegenseitig Einblicke geben und voneinander lernen
  • Marktstände oder Lernmärkte, an denen Ergebnisse, Good Practices oder Prototypen vorgestellt werden
  • Kurzimpulse in Teamsitzungen, z. B. zehnminütige Praxisinputs
  • Beiträge des pädagogischen Supports (PICT), der gezielt Mikro-Workshops, Austausch- oder Beratungsangebote gestaltet


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Workshop Halbtag «Individualisieren & digitale Medien» Oberstufe Wil Sonnenhof

MS Eggersriet

Transferworkshops der Schule Eggersriet-Grub SG

Qualität sichern – wissen, was wirkt

Nachhaltige Wirkung entsteht, wenn Fortschritte sichtbar werden. Dazu braucht es ein leicht handhabbares, aber regelmässiges Qualitätsmonitoring:

  • Semesterweiser Takt: Evaluation und Nachsteuerung alle 6–8 Wochen (Erhebung) + 2 Wochen Auswertung und Entscheid.
  • Drei Ebenen: Unterricht und Lernen – Personal und Zusammenarbeit – Organisation und Infrastruktur (max. 10 Minimalindikatoren).
  • Einfache Erhebungsmethoden: LMS-Nutzungsdaten, 2–3-Minuten-Kurzbefragungen, strukturierte Hospitationen und Artefaktanalyse.
  • Kurzberichte: 2–3 Seiten pro Schuljahr mit klarer Struktur (Befunde → Deutung → Entscheide → nächste Schritte).
  • Tipp: Nutzt Reflexionsraster als fixe Teamvorlagen, um Vergleichbarkeit und Transparenz zu sichern


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Ein Transfer mit Wirkung: Erkenntnisse aus dem ITBO-Projekt tragen Früchte in die Breite

Lernkultur stärken – gemeinsam besser werden

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Die Ergebnisreflexion - Ein Einblick in die Begleitung der Modellschulen

Lernen wird zur Kultur, wenn es sichtbar, wertschätzend und gemeinschaftlich geschieht.

  • Institutionalisieren: Pädagogische Konferenzen mit Showcases, Peer-Coaching pro Quartal, kollegiale Hospitationen.
  • Fehlerkultur fördern: „Fehlertag“ oder Fuck-up-Runde, kurze Retro-Rituale in Teamsitzungen einbauen.
  • Wertschätzung leben: Anerkennungsformate für Beiträge zur Schulentwicklung.
  • Ideenfluss organisieren: analoge oder digitale Feedbackwände, Moodboards oder Ideenpools, in denen Themen gesammelt und priorisiert werden und "lernen sichtbar" wird.


Verantwortung klären – Transfer im Team verankern

Damit Transferarbeit systematisch gelingt, braucht es klare Zuständigkeiten.

  • Der pädagogische Support (PICT) oder ein Transfer-/Trafoteam sorgt dafür, dass Austauschzyklen regelmässig stattfinden.
  • Diese Zyklen werden semesterweise geplant – mit klaren Zeitfenstern für Reflexion, Evaluation und Anpassung.
  • Ergebnisse fliessen über Boards oder kurze One-Pager in die Teams zurück.

Nachhaltig verankern – Stabilität vor Aktionismus

Damit Blended Learning Teil der DNA der Schule wird, braucht es feste Verankerung.

  • Im Schulprogramm und Jahresplan: Ziele, Zeitfenster, Zuständigkeiten und Indikatoren festhalten.
  • Onboarding neuer Kolleg:innen: Willkommensmappe mit BL-Basics, Peer-Tandem (3 Monate) und Start-Schulung mit Szenarien-Dossier.
  • Governance sichern: Steuergruppe im Takt halten, Vertretungsregeln klären, Wissen versioniert dokumentieren (z. B. in LMS, OneNote etc.).
  • BL-Lernpfad als Referenz: Standards und Beispiele aktuell halten, für Onboarding verlinken.


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Perlen, Networking und Spiessli: Das war der Blended Learning Abschluss

Transfer und Skalierung – Wirkung verbreiten

Wenn etwas funktioniert, sollte es geteilt werden.

  • Erfolgsformate identifizieren: Was funktioniert – warum und unter welchen Bedingungen?
  • Mini-Rollouts planen: BL-Stammtische pro Zyklus, Mikro-Fortbildungen „von Kolleg:innen für Kolleg:innen“.
  • Wissen teilen: 1-Minute-Clips, Best-Practice-Galerien, kurze How-tos im LMS oder auf dem Intranet.

Innovation und Ausblick – mutig nach vorne schauen

Blended Learning bleibt in Bewegung. Innovation entsteht dort, wo Neugier und Mut Raum bekommen.

  • Trendradar: Entwicklungen wie KI-Assistenz, adaptive Lernbausteine oder einfache Learning-Analytics-Dashboards gemeinsam beobachten.
  • Zukunftsformate: Mini-BarCamps, Impulsabende oder Ideen-Cafés an Pädagogischen Tagen.
  • Vernetzung: Blended Learning mit Themen wie Medienbildung, Inklusion, Gesundheit oder 1:1-Ausstattung verknüpfen.

Toolbox – Orientierung & gemeinsame Standards

Eine Toolbox bündelt zentrale Hilfsmittel und Vorlagen für Blended Learning – kompakt, verbindlich und leicht zugänglich.

Ob als Padlet, Miro-Board oder OneNote: Sie dient als gemeinsamer Lernraum, der Orientierung gibt und gute Praxis sichtbar macht.


Enthalten sind zum Beispiel:

  • Evaluations-Steckbrief: Ziel, Zeitraum, Indikatoren, Instrumente, Rollen.
  • Beobachtungsraster: Präsenz-/Online-Verzahnung, Aktivierung, Feedbackqualität.
  • One-Pager „Ergebnis & Entscheid“: Wichtigste Befunde und nächste Schritte.
  • Onboarding-Checkliste: BL-Basics, Tandem, Schulung, erste Szenarien.
  • Kommunikationsfahrplan: Zentrale Botschaften, Kanäle und Termine im Semester-Takt.
  • Digitale Tools, die das Blended Learning unterstütze.
  • Gestaltet eine Toolbox visuell und modular – z. B. als Board mit Spalten


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Blended Learning Lernpfad ermöglicht Austausch über Unterrichtsideen

Dein Auftrag als Führungsperson

Halte den Semester-Takt, sichere Transparenz (Kurzberichte, Boards) und fördere Beteiligung (Sharing-Sessions, Communities of Practice). Nutze den BL-Lernpfad als gemeinsamen Referenzrahmen. Weiterentwicklung endet nie – ihr lernt, justiert und verankert, bis Blended Learning selbstverständlich zum Schulalltag gehört.