Handreichung BL – Lehrperson – Überblick

Überblick

Für alle, die mit Blended Learning bereits vertraut sind und konkrete Umsetzungsansätze kennenlernen möchten.


Alles auf einen Blick -für einen schnellen Einstieg


Blended Learning – die durchdachte Verbindung von digitalem und analogem Lernen – eröffnet neue Möglichkeiten, Unterricht flexibel und individuell zu gestalten.


Dabei entstehen Potenziale für:

  • mehr Zeit für die individuelle Begleitung von Lernenden
  • effizientere Gestaltung von Unterrichtsprozessen durch digitale Unterstützung
  • flexible Lernwege, die unterschiedlichen Lerntempi gerecht werden
  • nachhaltige Förderung digitaler Kompetenzen

Mit Blended Learning starten

  1. Schrittweise umsetzen: Kleine digitale Elemente und bekannte Tools werden zunächst integriert und nach und nach erweitert.
  2. Bewährte Modelle nutzen: Das Spiessli-Modell der Modellschulen zeigt, wie digitale und analoge Elemente sinnvoll kombiniert werden können.
  3. Von Erfahrungen profitieren: Konkrete Praxisbeispiele und Erfahrungsberichte aus den Modellschulen liefern wertvolle Hinweise für die Umsetzung.
  4. Ressourcen erkennen und nutzen: Der Austausch im Kollegium und die Nutzung vorhandener Ressourcen erleichtern die Einführung von Blended Learning.



Nicht alle Elemente müssen gleichzeitig umgesetzt werden. Die Erfahrungen der Modellschulen verdeutlichen, dass der Aufwand lohnt – sowohl für Lehrkräfte als auch für Lernende. Auf den folgenden Seiten werden konkrete Umsetzungsbeispiele, praktische Tipps und hilfreiche Ressourcen für die Einführung von Blended Learning vorgestellt.

Was ist Blended Learning?

Blended Learning bezeichnet eine Unterrichtsform, die unterschiedliche Lehr- und Lernformen miteinander zu einem Lernpfad mischt (engl. "to blend"). Die Mischung kann sich auch auf weitere Aspekte beziehen:


  • Kombination analoger und digitaler Lernangebote
  • Kombination von gemeinsamem und individuellem Lernen
  • Kombination aus Lerninhalten, die von der Lehrperson zur Verfügung gestellt oder von den Lernenden erstellt werden.

Blended Learning kann unterschiedlich umgesetzt werden. Dabei müssen das Alter der Lernenden, die Inhalte, die Lernsituation und die (technologische) Ausrüstung in die Auswahl berücksichtigt werden.

Hier siehst du eine Darstellung eines möglichen Aufbaus einer BL-Lerneinheit mit der Mischung von analogen und digitalen Elementen. Dabei gibt die Lehrperson teilweise die Verantwortung an die Lernenden ab.


Blended Learning ist ... - das sagen Entwicklerinnen und Entwickler aus den Modellschulen:

Welche Gründe sprechen für den Einsatz von Blended Learning im Unterricht?

Potenziale von Blended Learning im Unterricht

Durch Blended Learning können Lernende mehr Eigenverantwortung für ihr Lernen übernehmen. Sie haben direkten Zugang zu Unterrichtsmaterialien und können in ihrem eigenen Tempo arbeiten. Dies fördert nicht nur die Selbstständigkeit, sondern kann auch die Lernmotivation durch erlebte Selbstwirksamkeit steigern.

Für Lehrpersonen bietet Blended Learning die Möglichkeit, Unterrichts-, Vorbereitungs- und Nachbereitungszeiten effizient zu gestalten. Digitale Tools unterstützen die Beobachtung individueller Lernfortschritte, was eine gezielte Förderung ermöglicht. So entsteht Raum für die persönliche Betreuung und Coaching einzelner Lernender oder Lerngruppen. Unterrichtsmaterialien können zudem mit anderen Lehrpersonen geteilt werden, was den eigenen Vorbereitungsaufwand reduzieren kann.

Blended Learning ermöglicht es, den Unterricht flexibel zu gestalten und auf individuelle Bedürfnisse einzugehen. Lehrpersonen können verschiedene Lernmethoden kombinieren und so unterschiedliche Bedürfnisse ansprechen. Gleichzeitig bleibt der wichtige persönliche Austausch im Klassenzimmer erhalten.

Arbeiten im Team reduziert den Aufwand

Zwar kann der Aufwand zu Beginn steigen, doch langfristig – insbesondere in der Zusammenarbeit mit anderen Lehrpersonen – können die Vorteile der gesteigerten Effizienz den eigenen Aufwand deutlich verringern.

Ein Wichtiger Nebeneffekt von Blended Learning ist die Stärkung der Medienkompetenz der Lernenden inkl. verantwortlichem Umgang mit Medien.

Im Video erzählen Entwicklerinnen und Entwickler aus den Modellschulen von ihren AHA-Erlebnissen mit Blended Learning im Unterricht:


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Vorteile Lernende

Abwechslungsreiche Lernformate

Blended Learning kombiniert digitale und analoge Methoden, sodass der Unterricht abwechslungsreich und vielseitig gestaltet werden kann.

Individuelle Förderung auf unterschiedlichen Lernniveaus

Mit adaptiven Lernplattformen und differenzierten Aufgaben können Lernende in ihrem eigenen Tempo lernen. Leistungsstärkere Lernende erhalten zusätzliche Herausforderungen, während diejenigen, die mehr Unterstützung benötigen, gezielt gefördert werden können.

Die folgenden Storys zeigen, wie die Modellschulen Blended Learning umgesetzt haben:

Förderung digitaler Grundkompetenzen

Bereits in der Primarschule können Schülerinnen und Schüler durch Blended Learning wichtige digitale Fähigkeiten erwerben - etwa den sicheren Umgang mit Lernplattformen oder digitalen Medien. Diese Grundkompetenzen bilden eine zentrale Basis für ihre weitere schulische Laufbahn und spätere berufliche Entwicklung.

Verbesserung von Selbstständigkeit und Verantwortungsbewusstsein

Blended Learning unterstützt Schülerinnen und Schüler dabei, Fähigkeiten zur Selbstorganisation zu entwickeln und auszubauen. Sie lernen beispielsweise, Aufgaben in einer digitalen Lernumgebung zu bearbeiten oder ihre Fortschritte zu dokumentieren. Auf diese Weise wird ihr Verantwortungsbewusstsein Schritt für Schritt gestärkt.

Wie diese Vorteile in der Praxis sichtbar werden, lässt sich in den folgenden Storys erkennen:

Vorteile aus Sicht der Lehrpersonen

Erweiterung der methodisch-didaktischen Gestaltungsmöglichkeiten

Blended Learning eröffnet Lehrpersonen vielfältige Chancen, den Unterricht abwechslungsreich zu gestalten. Durch die Kombination von Präsenzunterricht mit digitalen Elementen lassen sich Inhalte flexibel vermitteln und unterschiedliche Lernbedürfnisse gezielt ansprechen.

Effiziente Nutzung von Unterrichtszeit - Individualisierte Förderung

Digitale Lernphasen ermöglichen es, grundlegende Inhalte bereits im Vorfeld zu vermitteln, etwa durch Lernvideos oder interaktive Übungen (Flipped Classroom). Die wertvolle Präsenzzeit kann dadurch gezielt für Diskussionen, Vertiefungen und individuelle Förderung genutzt werden.


Wie diese Vorteile in der Praxis sichtbar werden, lässt sich in den folgenden Storys erkennen:

Vereinfachte Lernstandserhebung

Digitale Tools und Plattformen geben Lehrpersonen in Echtzeit Einblick in die Lernfortschritte und Herausforderungen der Schülerinnen und Schüler. So lässt sich der Unterricht datenbasiert anpassen und eine gezielte Unterstützung der Schülerinnen und Schüler ermöglichen.

Entlastung durch wieder verwendbare Materialien

Einmal erstellte digitale Inhalte - wie Lernvideos, interaktive Aufgaben oder Tests - können langfristig genutzt werden. Dies reduziert den Vorbereitungsaufwand und schafft Raum für die individuelle Betreuung der Lernenden.

Erfahrungen aus den Modellschulen - Schulleitung:

«Leider wird aktuell ein falsches Bild von Digitalisierung in den Schulen in den Medien gezeichnet. Wir haben das Digitale als Hilfsmittel erlebt, das uns viele Freiheit gegeben hat und mehr Fokus zulässt auf das wichtige im Unterricht: Mehr Fokus auf den einzelnen Lernenden.»

Dies sagt Cäsar Camenzind, Schulleiter der Modellschule SoHo in Wil. Mehr dazu im Video:


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Erfahre von den Lehrpersonen aus den Modellschulen, worauf sie nach drei Jahren Blended Learning im Unterricht nicht mehr verzichten möchten:

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Beat und Julian (Lehrpersonen Zyklus 3, SoHo Wil) erläutern, welchen Nutzen sie im Einsatz von Blended Learning im Unterricht erkennen.

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Vanessa und Lukas (Lehrpersonen Zyklus 2, Schule Eggersriet Grub) über die Förderung digitaler Kompetenzen der Lernenden dank Blended Learning.

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Alexsandra und Mirjam (Lehrpersonen Zyklus 3 SoHo Wil) zeigen auf, wie sich durch den Einsatz von Lernvideos sowohl der Unterricht als auch die Organisation für Lehrende und Lernende vereinfachen lässt.

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Carmen und Adrian (Lehrpersonen Zyklus 1, Schule Eggersriet-Grub) berichten über den gezielten Einsatz von Audio im Unterricht.

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Beat und Julian (Lehrpersonen Zyklus 3 SoHo Wil) erläutern, welche Elemente von Blended Learning für ihren Unterricht unverzichtbar geworden sind.

Literatur

Fischer, C., & Ehlers, U.-D. (2021). Digital Learning: Perspektiven für lebenslanges Lernen. Wiesbaden: Springer.

Helmke, A. (2017). Unterrichtsqualität und Lehrerprofessionalität: Diagnose, Evaluation und Verbesserung des Unterrichts. Seelze: Kallmeyer.

Redecker, C., & Punie, Y. (2017). European Framework for the Digital Competence of Educators: DigCompEdu. Publications Office of the European Union.


Bucher, J. (2023). Bildung in der digitalen Welt: Chancen und Herausforderungen. Institut ICT & Medien, PH St Gallen

Download PDF

Buchner, J. (2025). Digitale Medien und Bildung: Ein Spannungsfeld. In C. Große, C. Helm, R. Obermeier, & A. Postlbauer (Eds.), Digitalisierung in der Bildung—Ein Kinderspiel? (pp. 12–28). Beltz Juventa.

Download PDF

Herausforderungen und Stolpersteine und wie du diese umgehen kannst

Beim Einsatz von Blended Learning gibt es einige Stolpersteine, die du im Voraus berücksichtigen solltest, um Hindernisse zu vermeiden. Diese Auflistung von potenziellen Stolpersteinen und Tipps, wie du mit diesen umgehen kannst, stammen aus den Erfahrungen der ITBO-Modellschulen.

Fehlende One-to-One-Ausstattung

Auch ohne eine One-to-One-Ausstattung lässt sich Blended Learning erfolgreich im Unterricht umsetzen. Die folgenden Ansätze zeigen, wie dies mit begrenzten Ressourcen gelingen kann:

Stationenarbeit mit digitalen Elementen

Im Rotationsmodell wird die Klasse in Gruppen eingeteilt, die an verschiedenen Stationen arbeiten. Eine Station kann mit den vorhandenen digitalen Geräten ausgestattet sein, während andere Stationen analoge Aufgaben beinhalten. Auf diese Weise können alle Lernenden abwechselnd digitale Tools nutzen – ohne dass jede oder jeder ein eigenes Gerät benötigt

Flipped Classroom im Schulhaus mit geteilten Geräten

Im Flipped-Classroom-Modell eignen sich die Lernenden neue Inhalte mithilfe von Materialien wie Videos zunächst selbstständig an, bevor die Inhalte im Unterricht gemeinsam vertieft werden.

Dies ist auch mit geteilten Geräten möglich. Hausaufgaben oder schulische Aufgaben lassen sich flexibel gestalten, sodass die vorhandenen Geräte abwechselnd genutzt werden können. Die Erfahrungen der Modellschulen zeigen, dass dieses Konzept auch ohne eine Eins-zu-eins-Ausstattung gut funktioniert: Lernende erarbeiten sich Inhalte eigenständig und haben zugleich die Möglichkeit, bei Bedarf Unterstützung durch Lehrpersonen oder Mitschülerinnen und Mitschüler zu erhalten. Das klassische Flipped-Classroom-Modell, bei dem Lernende Inhalte ausschliesslich zuhause vorbereiten, eignet sich hingegen nicht für alle, da dort die unmittelbare Unterstützung fehlt.

Kollaborative digitale Aufgaben

Gruppenarbeiten bieten die Möglichkeit, digitale Projekte mit nur wenigen Geräten umzusetzen. Die Lernenden arbeiten dabei gemeinsam an Präsentationen, Videos oder anderen Produkten. In der Regel genügt ein Gerät pro Gruppe, um die Aufgaben erfolgreich zu bearbeiten.

Weiterführende Informationen

... bietet das Dokument Szenario Blended Learning praktische Tipps und Ansätze:

Fehlende digitale Kompetenzen bei Lehrenden / Lernenden

Nicht alle Lernenden – und auch nicht alle Lehrpersonen – verfügen über ausreichende digitale Fähigkeiten, um digitale Tools effektiv zu nutzen. Ein Mangel an Kompetenzen kann zu Frustration führen und den Lernerfolg beeinträchtigen.

Schrittweise Einführung digitaler Tools

Digitale Anwendungen können nach und nach in den Unterricht integriert werden, um die digitalen Fähigkeiten der Lernenden systematisch zu fördern. Unterstützend wirken hierbei Tutorials oder Peer-Learning-Ansätze, bei denen Lernende miteinander und voneinander lernen.


Team-Teaching-Sequenzen

Durch den Einsatz von Team-Teaching lassen sich Unterrichtssequenzen gemeinsam vorbereiten und umsetzen. Dabei können Materialien, Erfahrungen und praxisnahe Tipps geteilt werden. Ergänzende Anleitungen und Hinweise zur Nutzung der Tools erleichtern zudem die Anwendung im Unterricht.

Einsatz der Lernplattform LernIT

Ein hilfreiches Tool für den Einstieg ist die Plattform LernIT. Sie unterstützt Lehrpersonen und Lernende dabei, Fragen zur Bedienung von Geräten, Apps und Tools eigenständig zu klären. Erklärfilme – beispielsweise zur Nutzung der Kamera oder zum Verbinden mit dem WLAN – ermöglichen selbstständiges Weiterlernen und entlasten gleichzeitig die Supportmitarbeitenden. Einige dieser kurzen Erklärfilme wurden sogar von Schülerinnen und Schülern erstellt – ganz im Sinne des Mottos «von Schüler:innen für Schüler:innen».

Begrenzte Zeitressourcen

Blended Learning erfordert eine sorgfältige Vorbereitung und Planung, da Unterrichtsmaterialien für die Online- und Präsenzphasen aufeinander abgestimmt werden müssen. Mehr dazu im Kapitel Blended Learning planen. Dies kann den Arbeitsaufwand für Lehrpersonen zu Beginn deutlich erhöhen.


Schrittweise Einführung kleiner Projekte

Blended-Learning-Elemente können nach und nach ausgebaut werden. Bereits bestehende digitale Materialien und Plattformen helfen, den Aufwand für die eigenständige Erstellung zu reduzieren.

Kooperation und Materialaustausch

Die gemeinsame Vorbereitung von Unterricht sowie der Austausch von Materialien mit Kolleginnen und Kollegen entlasten und fördern die Effizienz. Digitale Plattformen bieten hierfür geeignete Strukturen.


Unterstützende digitale Tools

Plattformen und digitale Werkzeuge können die Nachbereitung, Korrektur sowie Feedback- und Beurteilungsprozesse erleichtern. Im Produkt Ideenpool zum Thema Beurteilung und Feedback finden sich Inputs und Erfahrungsberichte, die geeignete Tools und Plattformen vorstellen und deren Einsatz im Team unterstützen.

Geringer Erfahrung der Lernenden, selbstständig zu arbeiten

Blended Learning setzt voraus, dass Lernende in der Lage sind, eigenverantwortlich zu arbeiten – insbesondere in den asynchronen Phasen. Fehlt es an Reife, Motivation oder ausreichender Unterstützung, kann dies zu einer geringeren Lernbeteiligung führen.


Förderung von Eigenverantwortung und Selbstorganisation

Klare Strukturen, regelmässiges Feedback und gezielte Anleitungen unterstützen Lernende dabei, Verantwortung für den eigenen Lernprozess zu übernehmen. Ein schrittweises Vorgehen mit kleineren, überschaubaren Aufgaben erleichtert den Aufbau von Selbstständigkeit.


Einsatz von Lernmanagement-Systemen

Systeme wie LearningView, Schabi oder Escola bieten Orientierung im Lernprozess. Sie stellen Materialien jederzeit zur Verfügung, schaffen transparente Strukturen und machen auf einen Blick sichtbar, welche Aufgaben und Ziele bereits erledigt wurden und welche noch offen stehen.

Technische Probleme

Unzuverlässige Technik oder eine unzureichende IT-Infrastruktur können den Blended-Learning-Unterricht erheblich beeinträchtigen. Betroffen sind dabei sowohl die Verfügbarkeit von Geräten als auch die Stabilität der Internetverbindung und die Unterstützung durch den IT-Support. Um Ausfälle abzufedern, sind Alternativen wie offline verfügbare Materialien oder vorbereitete Backup-Aufgaben hilfreich.

Fehlende Unterstützung und Weiterbildung

Damit Blended Learning erfolgreich umgesetzt werden kann, sind passende Schulungen und Unterstützung erforderlich. Fehlen geeignete Fortbildungen oder pädagogischer sowie technischer Support, kann die Implementierung erschwert werden.


Austausch im Kollegium

Durch Zusammenarbeit und Austausch im Team lassen sich neue Ideen und Tipps sammeln. Ressourcen können gemeinsam genutzt und Materialien geteilt werden.


Unterstützung durch den PICTS

Interne Fortbildungen oder die Beratung durch PICTS bieten Unterstützung bei spezifischen Fragen. Auch Team-Teaching-Formate können hilfreich sein.

Fortbildungsangebote nutzen

Externe Angebote, etwa die Module auf aprendo, ermöglichen eine gezielte Weiterbildung und tragen dazu bei, Blended Learning nachhaltig zu verankern.

Stolpersteine aus den Modellschulen

Die Lehrpersonen aus den Modellschulen erzählen von ihren Stolpersteinen und wie sie damit umgegangen sind:

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Alexsandra und Mirjam, SOHO Wil (Oberstufe)

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Beat und Julian. SOHO Wil (Oberstufe)

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Lukas und Vanessa, Primarschule Eggersriet-Grub (Mittelstufe)

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Adrian und Carmen, Primarschule Eggersriet-Grub (Unterstufe)

Mit Blended Learning loslegen

Für einen erfolgreichen Start in Blended Learning empfiehlt es sich, schrittweise und im Team vorzugehen. Ein agiles Vorgehen ist dabei hilfreich: ausprobieren, Ergebnisse überprüfen, reflektieren, verbessern oder auch verwerfen.

1. Erste digitale Inhalte sinnvoll einbinden

Der Einstieg in Blended Learning-Unterricht gelingt durch die Integration ausgewählter digitaler Elemente wie Lernvideos, interaktive Übungen oder Online-Diskussionen. Dabei ist entscheidend, welche Lernprozesse oder Unterrichtsphasen durch digitale Tools sinnvoll unterstützt oder angeregt werden können.


Wichtig ist, Werkzeuge auszuwählen, die den Lernerfolg fördern, ohne übermässigen Mehraufwand zu erzeugen. Einige Tools lassen sich regelmässig und fächerübergreifend einsetzen, andere sind eher punktuell geeignet. Zudem sollte berücksichtigt werden, mit welchen Anwendungen sich Lernende wohlfühlen und welche sie stärker herausfordern.

Vor und während der Umsetzung von Blended Learning sollten verschiedene Tools getestet werden, um sicherzustellen, dass sie zu den individuellen Bedürfnissen der Lernenden und den Unterrichtszielen passen.

Blended Learning Checkliste

Durch das Testen lassen sich Benutzerfreundlichkeit und technische Zuverlässigkeit der Tools überprüfen. So können mögliche Probleme frühzeitig erkannt und passende Alternativen entwickelt werden.

Regelmässige Tests während der Nutzung stellen sicher, dass die Tools wirksam eingesetzt werden und sich an die Lernfortschritte sowie Bedürfnisse der Lernenden anpassen.

Links zum Ideenpool mit Tools für die Lernprozessgestaltung & Beurteilung nach Zyklus:

ACHTUNG

Vor dem Einsatz von Blended Learning sollte sichergestellt sein, dass die notwendigen technischen Ressourcen vorhanden sind – etwa eine geeignete Lernplattform, digitale Endgeräte, Zugänge zu Online-Lernmaterialien sowie gegebenenfalls erforderliche Lizenzen. Empfehlenswert sind Plattformen, die leicht zu bedienen sind, von der Schule unterstützt werden und den kantonalen Datenschutzbestimmungen entsprechen.

2. Eigene Ziele und Bedürfnisse klären

Eigene Ziele und Bedürfnisse klären: Analysiere deine in Schritt 1 gemachten Erfahrungen und überlege dir: Welche Lernziele will ich mit Blended Learning, mit dem Einsatz der getesteten Tools, erreichen? In welchen Bereichen könnte mein Unterricht davon profitieren? Siehe hierzu auch das Kapitel Vorteile von Blended Learning:

3. Passendes Blended Learning Modell wählen

Wähle entsprechend deiner Bedarfsanlyse (Punkt 2) und deiner ersten Erfahrungen (Punkt 1) ein Modell, das am besten zu deinen Zielen und der Struktur deines Unterrichts passt. Auch hier gilt wieder: Starte im Kleinen, reflektiere und evaluiere, bevor du einen Schritt weiter gehst.

4. Erfahrungen reflektieren und Ideen anpassen

Erfahrungen reflektieren und anpassen: Nach den ersten Versuchen ist es wichtig, Rückmeldungen von den Lernenden einzuholen und den Ansatz entsprechend zu optimieren. Auch der Austausch mit anderen Lehrpersonen, die bereits Erfahrung mit Blended Learning haben, kann wertvolle Hinweise liefern.

Kinder arbeiten mit iPad



Du willst mehr zum Thema wissen?

Hier kannst du das Thema vertiefen:

Das Spiessli-Modell für die Umsetzung im Unterricht

Für die Planung und Umsetzung von Blended Learning hat sich in den Modellschulen das “Spiessli-Modell” bewährt:

Die Lernprozessgestaltung dargestellt als Spiess mit grünen, blauen und orangen Elementen

Der Lernspiess kann sowohl für die Planung des gesamten Unterrichtsthemas wie auch einzelner Unterrichtseinheiten verwendet werden. Er unterstützt Lehrende darin, Lerninhalte abwechslungsreich und effizient zu gestalten, indem sowohl analoge (grüne Elemente) wie auch digitale Lernmethoden (blaue Elemente) in synchronen oder asynchronen Unterrichtseinheiten eingesetzt werden. Beachtet werden müssen insbesondere auch die Gelenkstellen, also die Übergänge, die die analogen und digitalen Elemente miteinander didaktisch, pädagogisch und ggf. auch technologisch sinnvoll verknüpfen. 

Beispiele aus den Modellschulen:

Alternative Enden zu einem Bilderbuch mit Kindern der 1./2. Klasse erarbeiten

Für die Geschichte “Goldener Apfel” von Max Bolliger /Celestino Piatti wurden mithilfe von iPad und Sprachmemo App alternative Enden erarbeitet. Jedes Kind versuchte dabei einen neuen Schluss frei auf Hochdeutsch zu sprechen, nachdem sie sich die Geschichte über einen QR-Code gescannt und angehört hatten und weitere Vorarbeiten für das Endprodukt erledigt wurden.

Vom Korn zum Brot mit der «Spiesslimethode»

Wir, die Entwicklerinnen des Zyklus 2, haben mit Hilfe der «Spiesslimethode» unser NMG-Thema «vom Korn zum Brot» vorbereitet und durchgeführt. Wir starteten die Arbeit mit den Zielen, dass sich analoge und digitale Sequenzen vermehrt abwechseln, wir bereits bewährte Tools einsetzen und das für uns neue Tool Thinglink ausprobieren können.

Thinglinks zu den Kantonen der Schweiz

Die Schüler:innen erstellen zu je einem Kanton der Schweiz einen Thinglink (digital). Zudem gestalten sie einen passenden «Marktstand» (analog), welchen sie zusammen mit dem Thinglink vor anderen Klassen bzw. den Eltern präsentieren.

Laptop auf Tisch

Blended Learning Lernpfad: Austausch über Unterrichtsideen


Entwicklerteams der Modellschulen planen eindrückliche Unterrichtseinheiten mit Blended Learningansatz.

Du willst mehr zum Thema wissen?

Hier kannst du das Thema vertiefen:

Inspirationen aus den ITBO-Modellschulen

Hier findest du Erfahrungsberichte und Umsetzungen aus den Modellschulen Blended Learning - Zyklus 1, 2 und 3. Diese Geschichten (Stories) erzählen von den Erfahrungen, gelungenen und gescheiterten Entwicklungsschritten, Hindernissen wie auch Erfolgen und dies entlang von Personen, die direkt von ihrem Alltag berichten. Dies soll allen interessierten Personen Mut zum Mitmachen, zur Veränderung und Entwicklung in den Bereichen Unterrichts-, Personal- und Organisationsentwicklung im Rahmen der digitalen Transformation an ihren Schulen machen:

Blended Learning Inspirationen aus Zyklus 1

Erfahrungsberichte und Umsetzungen aus den Modellschulen Blended Learning - Zyklus 1:

Blended Learning Inspirationen aus Zyklus 2

Erfahrungsberichte und Umsetzungen aus den Modellschulen Blended Learning - Zyklus 2:

Blended Learning Inspirationen aus Zyklus

Erfahrungsberichte und Umsetzungen aus den Modellschulen Blended Learning - Zyklus 3:

Highlights aus den Modellschulen

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Factsheet zu Blended Learning

Das hier vorliegende Factsheet bietet einen umfassenden Überblick über Blended Learning, die Gestaltung von Lernprozessen in diesem Kontext sowie über die Rolle der Lehrenden und Lernenden in einem hybriden Lehr- und Lernprozess. Zudem wird aufgezeigt, wie digitale Technologien gezielt eingesetzt werden können, um den Blended Learning-Prozess zu unterstützen.

Weiterbildungsangebote aprendo zum Thema

Unsere Weiterbildungsplattform «aprendo - digitale Kompetenz» zielt darauf ab, die digitalen Fähigkeiten von Lehrpersonen und Schulleitungen zu stärken. In verschiedenen Zeit- und Lernformaten bieten wir Module zu ICT-Anwendungskompetenzen, Mediendidaktik, Medienbildung, Informatischer Bildung, Digitaler Professionalität und Digital Leadership an:

Titelname Story

Weiterbildungsnavigator

Durch die Beantwortung von wenigen Interessensfragen unterstützt dich der «aprendo Weiterbildungsnavigator» dabei zu den für dich passenden Modulen zu gelangen. Warum versuchst du es nicht gleich selbst?

aprendo-Modulkatalog

Entwickle deine digitalen Kompetenzen mit den Blended Learning Modulen von aprendo.